16.01.2025 - auf den Haneggkogel, von Frohnleiten, schon wieder

Veröffentlicht am 16. Januar 2025 um 21:36

ich habe jetzt im Jänner noch etwas mehr Zeit als mir eigentlich lieb wäre. obwohl mein Zeitmanagement eh ziemlich okay ist. ein Mix von Aktivitäten an der frischen Luft. im Wohnzimmer am Rad schwitzen. und voller Bequemlichkeit. phasenweise. glücklicherweise haben auch andere Menschen etwas Zeit. für mich. vor allem für sich. deshalb war ich heute auch nicht alleine unterwegs. sondern mit einer Freundin. die erst mir die Wahl des Wanderzieles unterschieben wollte. wo ich doch eh schon vier mögliche markiert hatte. eines davon selbst von der Liste strich. Losentscheid. war mein Vorschlag. nur daß sie die Wander-Lotto-Fee sein muss. der Verantwortung hat sie sich geschickt entzogen. weil der Pfaffenkogel möglicherweise sowieso gesperrt war. Windbruch. Forstarbeiten. oder nur unabsichtlich vergessene Betreten-Verboten-Tafeln. es blieben also nur zwei Wanderungen über. und ja. ich schreib manchmal leicht böse Sachen. bei nur zwei Auswahlmöglichkeiten können sich auch Frauen manchmal zu einer Entscheidung durchringen. habe aber nicht nachgefragt wie lange sie sich damit auseinandergesetzt hat...

auf jeden Fall ging frühvormittags, mittelmorgens nach Frohnleiten. schon wieder. doch dieses Mal lag das Ziel westlich der Mur. der Haneggkogel. die Ersteigung des Gschwendtberges kann auch vom Park & Ride-Parkplatz in Angriff nehmen. es gibt sicher noch einige andere Wanderungen mit dem Bahnhof als Ausgangspunkt. dementsprechend bietet sich auch eine Anreise mit dem Zug an. wenn man nicht eine zu lange Anreise zum Zug hat.

wir starten unspektakulär in Richtung Adriach. überqueren die Mur. halten uns links. verlaufen kann man sich nicht. es sei denn man missachtet die Hinweisschilder mit dem Ortsnamen. man könnte sich natürlich auch an der schönen adriatischen Kirche orientieren. die leider versperrt war. dafür besuchten wir am Ende. doch stehen wir am Beginn. des eigentlichen Wanderwegs. einer Forststraße. natürlich könnte man auch Pfaden folgen. es gibt dann auch relativ früh eine Abzweigung rechts hinauf. ein steiler Steig durch den Wald. ob man deshalb schneller ist? darum geht es beim Wandern ja auch gar nicht. die Wege stoßen ohnedies wieder aneinander. auch hat man am 532er, der auch Teil des Grazer-Umland-Weges ist, bessere Aussichten als im steilen Gelände durch den Wald. Wandern soll auch mehr Genuss als Plagerei sein. und der Steig nach oben bringt einen gewiss ins Schwitzen. bin dort vor Jahren mal runter. gewiss wäre es spannender gewesen dort zu gehen. aber wie gesagt. entspannter ist die Forststraße der man doch eine Zeit lang folgt. bis man sich entscheiden kann. links rauf. die Glutwiese, so heißt ist dort in der Gegend, steil Richtung Gipfel. ein kurzes Vergnügen. oder dem Weg weiter folgend bis zum Kreuz, dessen mir Name mir leider entfiel, und von dort über den Bergrücken zum Haneggkogel. jetzt auch endlich mit nicht mehr ganz so festem Untergrund und feinen Ausblicken. selbst wenn heute die Fernsicht nicht ganz so gut war wie zwei Tage zuvor. man stelle sich das einfach vor. ich habe diesen weiteren Weg auch deshalb gewählt, weil ich dachte, an einem aus den Resten eines gefällten Baumes, ja hätte auch einfach Baumstamm schreiben können, motorgesägten Stuhl vorbeizukommen. doch dürfte dieser der Witterung zum Opfer gefallen sein. so die Auskunft unseres Wegefährten den wir am Gipfel trafen. ich red ja jeden an. und der uns im weiteren Verlauf begleitete.

natürlich haben wir am Gipfel ein wenig gerastet. die Aussicht genossen. sieht man ja doch auch wieder zur Roten Wand. dem Röthelstein. dem Rennfeld. meinem Trötsch von zwei Tagen zuvor. und anderen lohnenswerten Wanderzielen. die man in relativ kurzer Zeit von Graz aus erreichen kann.

doch unser Ziel für heute war der Weg zurück nach Frohnleiten über die Antonienhöhe. nur waren wir jetzt nicht mehr auf unserer ursprünglich geplanten Route unterwegs, weil wir ja einen ortskundigen Begleiter hatten. mit einer irren Geschichte. ein Tumor an der Halswirbelsäule. eine lange Leidensgeschichte. falsche Diagnosen. viele Operationen. Ärzte die ihm kaum Chancen gaben jemals wieder gehen, wenn überhaupt. ein langer Weg zurück. der Glaube an sich selbst. eine Euch-werde-ich-es-schon-zeigen-Mentalität. die wieder ans Licht und zurück ins Leben führte. mein aller tiefster Respekt. meine höchste Anerkennung.

das ist ja auch das Schöne am Wandern. diese Begegnungen mit anderen Menschen. man kann so viel erfahren. wie auch in diesem Fall. in diesem Fall ganz besonders. nicht nur führte er uns am rechten Wege wieder zurück nach Frohnleiten. mit ganz viel Information. es war eben auch seine Geschichte.

ach ja. der Weg. kein markierter Wanderweg. mir wäre zumindest keine Markierung aufgefallen. aber der Weg wäre offensichtlich da viel begangen. es geht über Wiesen. dann wieder durch den Wald. fichtenmonokulturierten, mit Windbruch, im oberen Bereich. mehr belaubten je weiter man nach unten kommt. was dann, trotz des eher gemütlichen Tempos, relativ schnell geht. Zivilisation. wir sind nicht mehr alleine. auch andere nutzen jetzt das sonnigere Wetter für einen Spaziergang an der frischen Luft. sind wir auch schon am Ortsrand von Frohnleiten angekommen. man könnte nach der Antonienhöhe den Weg runter zur Bundesstraße nehmen und in weiterer Folge der Promenade an der Mur folgen. wir wählten den Weg über Frohnleitens Hauptplatz. mitsamt einem Besuch der katholischen Pfarrkirche. zu dieser Zeit ist auch noch eine historische Weihnachtskrippe von  1859 ausgestellt. es gibt sicher noch viel zu erkunden in dieser kleinen Stadt. im Sommer lädt der Hauptplatz mit seinen Cafés auch sicher zum Verweilen ein. doch heute war nicht der Tag dafür. deshalb ging es für uns zurück zum Bahnhof. um nach fünf Stunden, siebzehn Kilometern und achthundertdreißig Höhenmetern wieder den Heimweg anzutreten.

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