14.01.2025 - von Frohnleiten auf den Hochtrötsch. aber wirklich

Veröffentlicht am 14. Januar 2025 um 18:46

nachdem die erste Wanderung in diesem Jahr mich unvermutet nicht dorthin führte, wo wir eigentlich ursprünglich hätten landen sollten. und ich weiß.  ich bewege mich jetzt auf dünnem Eis. doch so ist es dieser Tage ohnedies. es ist zu warm um Seen zufrieren zu lassen. dafür wird die Stimmung und Meinung manch Dame mir gegenüber jetzt kälter werden. aber es ist nun mal eben anscheinend nachgewiesenermaßen doch so. manch Frau hat wenig Orientierungssinn. und Karten lesen ist auch nicht jeder Frau Sache. doch eines vorweg. ich bin heute auch zwei Mal vom Wege abgekommen.

doch führte mich mein Weg genau an den Ort, an den ich zu gelangen gedachte. eine ziemlich spontane Unternehmung. bin ich doch auch in zwei Tagen wieder wandernd in der Natur unterwegs. nur. ich habe jetzt etwas Zeit. kann auch nicht immer im Wohnzimmer radeln. Sit-Ups und andere Übungen machen um meinen kleinen Waschbärbauch in einen der Form eher einem Waschbrett... als ob mich das überhaupt interessierte. es war das Wetter das mich nach draußen. Temperaturen knapp am Gefrierpunkt (doch nur laut Prognosen). blauer Himmel. Sonnenschein.

gut. als mich kurz vor neun auf den Weg machte, zeigte der Thermometer meines Autos minus neun Grad an. Tobelbad ist, das sollte man wissen, eine eigene kleine Klimazone. da ist es immer um zwei Grad kälter. doch für solch Temperaturen gibt es ja sowohl schicke Unterbekleidung und auch welche für oben drüber. auf meine Rasur hab ich verzichtet, weiß man doch nie, ob nicht doch vielleicht ein eisiger Hauch einem die Wangen rot werden lässt. was eh egal wäre. denn unter der Woche trifft man auf einsamen Bergen nicht wirklich viele Menschen. heute waren es zwei. doch dauerte es bis zu dieser Begegnung.

man muss ja erst irgendwie zum Ort des Geschehens gelangen. und da zu aller erst an den Ort, wo das Abenteuer seinen Ausgang nimmt. nein. es folgt jetzt keine Exkursion in meinen Kopf. da würde ich mich selbst öfter als zehn Mal verlaufen. nach Fronleiten zum Park and Ride fand ich ohne Umwege. und auch die weitere Route war schon am Telefon gespeichert. nicht nur weil sicher ist sicher ist. sondern weil meine heutige Wanderung eine über Bergfex generierte war. eine Zusammenwürfnis aus markierten Wanderwegen, Pfaden, Forstwegen und dem öffentlichen Straßennetz. in einer mir nicht bekannten Gegend. da darf man auf das Service GPS-basierter Unterstützung zum Navigieren zurückgreifen. der Anfang war leicht. einmal vom Parkplatz unter der Schnellstraße durch und dann gleich rechts über die Straße hinein ins Abenteuer. komischerweise war dort nicht der Hochtrötsch angeschrieben. nur von einem Trötsch war da zu lesen. wird schon wohl der selbe sein. so viele Gipfel wird es in dieser Gegend doch nicht geben. aber warum am höchsten Punkt nichts von hoch am Gipfelkreuz stand? vielleicht werde ich es noch in Erfahrung bringen. aber wahrscheinlich doch eher nicht. ist ja nicht von Belang. außerdem machte ich mir darüber auch keine Gedanken. es waren sowieso nur wenige. und selbst die wollte ich eigentlich nicht. es gab auch keine Musik die mich am Wege begleitete. es gab nur mich und die Natur.

doch wo ging es eigentlich lang. außer stetig bergan. erst über eine Wiese. dann etwas durch den Wald. und danach doch relativ lange einer Asphaltstraße entlang. was aber gar nicht störte. mit jeder Kurve. mit jedem weiteren Meter nach oben wuchs auch die Aussicht, Frohnleiten wurde immer kleiner. der Horizont immer weiter.  in der näheren Umgebung waren da der Gschwendtberg, der Schiffall und der Haneggkogel mehr oder angeblich weniger lohnende Wanderziele in der nahen Umgebung von Frohleiten. aber auch die Gleinalm und ihre weiteren Ausläufer westlich und östlich rückten ins Blickfeld. so viele Möglichkeiten einen Fuß vor den anderen zu setzen. meine setzten eine Zeit lang auf Asphalt auf. retrospektiv betrachtet war das gut so. zum Aufwärmen. den es ging dann etwas steiler in den Wald. zum ersten Mal knirschte dann auch der Schnee, von dem es wenig gab, unter den Füßen. ich hab all die weißen Stellen ausgenutzt. dieses Geräusch unter den Schuhen hat etwas magisches. es geht wieder etwas flacher dahin. ehe es ziemlich knackig wird. man auf eine Wiese gelangt. und nach Atem ringt. also ich tat es. ich schreib zumindest als ob es so gewesen wäre. ich meine. es war schon einigermaßen steil. der Puls war so um die einhundertfünfundsiebzig Schläge pro Minute.  es war dann der Ausblick der mich innehalten ließ. von der Sonne geblendet. glitzernd Diamanten im Schnee strahlen lassend. Nebelgeschwader im Tale noch hängend. sanfte Hügel unter blauem Himmel. majestätisch breitet sich das Land gen Süden hin vor mir aus.

Zeit für eine kleine Rast. ein wenig Tee. African Chai. und zwei Wanderpralinen. gestärkt geht es weiter. und der Stärkung Wirkung ward gebraucht. immer steiler. schnaufender ging es nun durch den Wald Richtung des Trötsches Gipfel. der Ausblick am Weg bot nun das Rennfeld, den Röthelstein, die Rote Wand und den Hochlantsch an. nur der am Gipfel. da können sie gerne ein paar Bäume umschneiden. aber nicht so viele um Autobahnen für ein oder zwei Windräder in den Wald zu schneiden. woran sich Geister scheiden. es ist eben topologisch der höchste Punkt und deshalb nicht gleichzeitig der Höhepunkt der Wanderung. der Weg ist das Ziel. und nicht ein Eintrag im Gipfelbuch. würde ich nicht hier davon berichten. niemand wüsste daß ich je dort war. es ist auch vollkommen bedeutungslos. was interessiert es den Berge wer dort seine Schritte tat. seinen Schweiß beim Anstieg verlor. und so manches Gramm.

ganz gedankenverloren war ich auch nicht unterwegs. nur gingen die Gendanken unterwegs verloren. ein digitales Diktiergerät. vielleicht lege ich mir sowas zu. ich hatte mal ein analoges. konnte mich aber nicht damit anfreunden. hatte zu der Zeit aber auch einen ganz anderen Zugang zu mir. und dem Schreiben.

doch mussten die Gedanken im Abstieg der Konzentration weichen. ein steiler Pfad wand sich nun nach unten. nicht lang. aber da schattseitig gelegen und doch gelegentlioch begangen von festgetretenen Schnee glatt genug, um unachtsamen Schrittes beinbrecherisch bergab stürzen zu können. keine Stelle um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. es ist die Schlüsselpassage. den Blick nur zwei, drei Schritte nach vorn.

es wird gemütlicher. ich folgte ja einer vorgefertigten Route. den Abstecher zum Fragnerberg muss man nicht unbedingt machen. doch kommt man am Friedenskreuz vorbei. wo zur Zeit auch noch ein geschmückter Christbaum, klar, ansonsten wäre es nur ein Baum, steht. kann sein, daß die Oidi Hulzhitt´n in den wärmeren Monaten bewirtschaftet ist und wandernde Menschen und Menschinnen sich dort zur Rast niederlassen können. ich war nicht dort. kann nicht sagen ob dort eine Tafel mit den Öffnungszeiten angeschlagen war. ich machte kehrt um meine Wanderung langsam wieder talwärts zu lenken. anfangs gab es noch eine steilere Waldpassage. dann folgte aber eine ganze Weile geteerter Untergrund. oder anderweitig fester befestigter Weg. doch fast immer mit Aussicht. keine Ahnung wie all die Berge heißen die ich heute erblickte. den Schöckl. den Zirbitzkogel. die Koralm. Teile der Niederen Tauern. es waren ziemlich viele. einen schönen Flecken Erde haben wir hier bei uns. von dem ich noch einiges erkunden möchte. deshalb komme ich ja immer wieder zurück. auch wenn ich mich verlaufe. vom rechten Wege abkomme. wie nach diesem Hof mit dem Hund. er lenkte mich auch ein wenig ab. Markierungen gab es nicht. und hätte ich ein wenig mehr auf die Karte geschaut. ich hätte nur der Straße entlang gehen müssen. dann wäre ich wieder auf die richtige Route gelangt. so waren es eben ein paar Meter mehr, auch egal. es ging mit mir bergab. war also am richtigen Weg. kam bei einer Ruine vorbei. Betreten verboten. Einsturzgefahr. an einem doch eher großen Gehöft. dem Pichlhof. nun war es nicht mehr weit. da geht man dann eben einfach so vor sich dahin. etwas abgelenkt. und ist schon wieder falsch. eh nur ein paar hundert Meter.  doch niemand geht gerne einer Bundesstraße entlang, wenn die Alternative durch einen ruhigen Wald führt. wieder auf die Wiese über die man schon morgens am Weg zum Trötsch marschierte.  hier und da begleitet von leichtem Gezwitscher einiger Vögel. zwei Rehe habe ich auch gesehen. ansonsten war es wirklich still. irgendwo etwas Arbeit im Forst. und irgendwann den leichten Lärm der Schnellstraße S35. keine Horden die sich laut unterhaltend auf den selben Weg machten. wären es auch zu anderer Jahreszeit nicht. wer nimmt schon zweiundzwanzig Kilometer auf sich. einsame. keine Möglichkeit zur Einkehr.  doch immer die zur Umkehr. auch wenn es eine Rundwanderung war. eine kleine. etwas über dreiundzwanzig Kilometer. etwas über eintausendeinhundert Höhenmeter. etwas über fünfeinhalb Stunden.

der erste Wanderbericht seit Monaten. die erste Wanderung in diesem Jahr. es ist noch jung....

 

 

 

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