04.01.2024 - auf den Rappold - eine Winterwanderung

Veröffentlicht am 4. Januar 2024 um 18:57

das Jahr ist noch jung. wie auch wir Alle, die uns am alten Almhaus, am Gaberl, auf der Stubalpe getroffen haben, um den ersten, zumindest bei mir war es so, Berg in diesem dreihundertsechsundsechzig Tageszyklus zu erwandern. ich hab mir extra den Wecker für fünf in der Früh gestellt. oder auch nicht. da ich grundlos zu Hektik neige je näher ein Ereignis naht. und auch wenn ich dann so früh auf den Beinen war, zum Ende wurde die Zeit wieder knapp. sollte ich doch um viertel Zehn an einem Treffpunkt sein, den ich in drei Minuten zu Fuß erreiche. da übersieht man die Zeit eher, als wenn einen weiteren Weg vor sich hat. ich war, laut meiner Uhr, eh zwei Minuten zu früh. also voll total im Bereich der höflichen Pünktlichkeit. und Alles was ich eigentlich gar nicht wirklich machen wollte ist sich gemütlich ausgegangen. Wäsche waschen. den Christbaum abputzen. mit den Fingern in den Augen herumstochern, weil ich zur Abwechslung meine Kontaktlinsen trug, weil eine Sonnenbrille bei Schnee und Sonnenschein doch recht angenehm ist. scheinen sollte sie. den ganzen Tag. 

so fuhren also Martina und ich, mit einem ganz kleinen Umweg, gegen Westen. wenn man bei einer Autofahrt tratscht vergeht die Zeit ziemlich schnell und man steht, ehe man es sich versieht, vorm alten Almhaus. vor dem es, der Wetterbericht hatte Recht, recht zugig war. nicht kalt. aber der Wind. doch wenn man es weiß, packt man dementsprechend noch mehr Kleidung ein, als die, die man ohnehin schon in Schichten am Körper trägt. kein Stück war zu. doch. das Gilet bleib dann doch im Rucksack. die Schneeschuhe blieben am Rucksack. hätten auch zurückbleiben können. nennen wir es Trainingseffekt. doch ein anderes Utensil wanderte etwas später doch ans untere Ende des Körpers. kauft Grödeln. eine Einmalinvestition, es sei denn man verliert sie im Schnee. doch auf jeden Fall lohnenswert. ich hätte einen Eiswasserfall senkrecht, wie sonst, hochlaufen können. so viel Grip. irgendeine französische Sportkette hat die gerade im Angebot...

doch ich steh ja eigentlich noch vorm alten Almhaus. dem Treff- und Ausgangspunkt unserer Wanderung auf den Rappoldkogel. einem Berg mit einer schönen Aussicht. ich bin zwar bis jetzt immer vom Salzstiegl aus gegangen, aber im Winter ist die Variante vom Gaberl aus wahrscheinlich die bessere. so machte sich der bunte Haufen, der man in Winterwanderbekleidung meistens ist, auf den Weg. der Himmel blau. die Sonne scheinend. der Wind wehend. kein sanfte Brise. kein leichter Hauch. Böen bis fünfundvierzig Kilometer stand da bei der Wettervorhersage. ausnahmsweise entsprach das wirklich den Begebenheiten. doch pfiff er uns nicht die ganze Zeit um Hauben und Kapuzen. nur dort wo die Sonnen schien. den kaum erreichten wir den Wald. wurde es zwar schattig. doch still. nein. nicht still. wir redeten. kein Schweigen war zu vernehmen. lärmend. ja sicher. uns in angemessener Lautstärke unterhaltend schritten wir voran. schon ahnend, Sonnenschein nahend, daß der Wind wieder auffrischen würde. aber es war nicht kalt. was Anlass dazu gab, sich unserer Kleidung zu entledigen. also den dicken Handschuhen und so. aber. da es nun auch bergauf ging, eben einer nach dem anderen, Grödeln montierend zur Seite wich. außer jenen, die in weißer Voraussicht selbige schon von Anfang an , an den Schuhen hatten. der Rappold ist ja ein beleibtes Wanderziel. nicht schwer zu gehen. nicht wirklich steil. und der Höhenunterschied ist auch moderat. doch je mehr Leute:innen durch den Schnee stapfen, umso glatter wird der Untergrund. nur mit Bergschuhen unter den Füßen mag man vielleicht noch hinauf kommen. gut. runter auch. nur eher nicht wirklich gehend. aber zumindest spannend. natürlich mussten manche, unter Vorgabe, daß es hier ein schöner Platz für das eine oder andere Foto wäre, rasten. was mir jedes Mal sehr gelegen kam, weil ich zu Weihnachten doch drei Tage krank war, und mir doch ein wenig die Kraft fehlte, was mein Herz dazu veranlasste höher zu schlagen. nicht daß die schöne Landschaft und nette Begleitung zu wenig Grund dafür geliefert hätten. das hätte schon gereicht. so war es aber der Meinung noch mal fünfzehn bis zwanzig Prozent rauflegen zu müssen. doch der Gipfel war schnell erreicht. nur lud er nicht wirklich zum Verweilen ein, da der Wind von Norden her über den Gipfel fegte. so bleib doch wenig Zeit für des Ausblicks Genuss. die Südsteiermark lag grün unter uns. der Große Speikkogel im Westen von Schnee bedeckt. die Karawanken ließen sich auch ausmachen. der Peterer Riegel. der Salzstiegl Speik, Amering, der Blick ins Murtal zu den Seckauer Tauern. einmal dreunhundertsechzig Grad rundum. doch dieser kalte Wind. war vorbei sowie wir uns daran machten, den Abstieg in Angriff zu nehmen. mit Halb-Tiefschnee-Runter-Roll-Einlagen. versinken im Schnee. und Geschnattere die ganze Zeit. worin ich mich sehr hervortat. habe ja immer ein paar Worte über....

wenn man so geht ist man eher als gedacht wieder an dem Punkt, von dem man gestartet ist. deshalb. machten wir, zur Freude Peter´s, der ja schon vor uns ein paar Meter am Berg gemacht hat, einen kleinen Abstecher zur "Steinernen Miarz" am Wölkerkogel. ich war so aufgeregt, daß sich mein Puls kurz mal auf hundertneunzig erhöhte. aber wenn man schon am Gaberl ist, sollte man diesen Umweg in Kauf nehmen. vor allem ist man in ein paar Minuten wieder am alten Almhaus. wo wir den Winterwandertag ausklingen ließen. ja. das Ende kam jetzt schnell. total unspektakulär. ohne plötzliche Wendungen. ich hätte schon noch ein paar Worte mehr schreiben können. auch mehr Fotos hätten es verdient gemacht zu werden. doch entstehen mehr Bilder im Kopf, je weniger man in Wirklichkeit macht. und beim Lesen wird die Erinnerung an diese Momente auch wieder lebendig.

aber eines ist gewiss. ich werde, wenn es mir die Zeit erlaubt, ich gesund bin, wieder auf Wanderschaft gehen. denn es war bis jetzt jeder Tag und jede Begegnung ein Erlebnis 

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