meine Schwester ist ja der vollen Überzeugung, doch erst seit Kurzem, einen netten Bruder zu haben. das mag sicher in gewisser Weise auch stimmen. hab mir extra für Sie diese doch eher leichte Runde rausgesucht. und unsere Mutter ist auch noch nicht einmal in Frühform. gut sie wird im August auch schon fünfundsiebzig Jahre alt. doch die Geburtstagswanderung wird dann eine ganz andere sein. diese war jene zum 50er meiner Schwester. wäre da nicht das immer meistens falsch prognostizierte Wetter oder die schiere Ahnungslosigkeit, die neuerdings auch zu Teilen in der Meteorologie Einzug hält. wir wären schon eine Woche früher unterwegs gewesen. fast auf den Geburtstag genau. doch die Berge sind geduldig wie das Papier.
also brachen wir erst leicht verspätet zu unserer Wanderung auf. und noch später wäre es geworden, wenn meine Schwester es sich hätte aussuchen können. doch sie wurde demokratisch überstimmt. zwei gegen einen. und mein Schwager musste es so nehmen...
wir machten uns also erst kurz vor zehn auf den Weg. doch der Autobahn sei dank. es ist nicht weit von Lieboch auf die Pack. wo doch die Anfahrt so kurz war, fand meine Schwester auch noch Zeit, nach der Dauer der Wanderung zu fragen. und eines ist sicher. ich bin nicht (immer) nett. sagte ich dreißig Kilometer oder waren es eh nur fünfundzwanzig... knapp fünfzehn sind es. und nur wenige Höhenmeter. so an die dreihundert. keine extremen Anstiege. keine langen Anstiege.
deshalb gibt es auch nicht all zu viel zu berichten. trotz der vier Stunden Gehzeit. gemütlichen vier Stunden. doch wem eine Almwanderung wie diese zu langweilig erscheint. der könne sie ausdehnen, um drei Kilometer einmal zur und dann von der Knödelhütte, zu dem Schranken, wo man zwei Euro für die Straßengebühr bezahlen kann. dann hätte man insgesamt sechs wirklich öde Kilometer mehr. wo man über so manches nachdenken könnte. wie zum Beispiel, warum man wirklich diesen Weg gewählt hat. gut. wenn die Schwammerlsaison startet kann man links und rechts der Straße in den Wald abbiegen. da würden dann doch noch viel mehr Wegstrecke zusammenkommen. und noch mehr Zeit zum Nachdenken über so manche Dinge.
wir haben den Schranken mit Bestechungsgeld zum öffnen animiert.
wem schon jetzt nach Stärkung verlangt, kann gleich bei der ersten der fünf Hütten einkehren, welche wir im Verlauf des Weges passieren sollten. ich hoffe wir sind an keiner vorbeigelaufen? eingekehrt sind wir jedenfalls erst am Ende. die erste Möglichkeit, die Unterauerlinger Hütte ließen wir links stehen. ist auch nur eine Stunde Gehzeit über eine Forststraße. hin und wieder öffnet sich der Blick gegen Westen. aber wenn ich mit Familie unterwegs bin, finden solche Sachen weniger Beachtung. aber man hat am Weg schon auch schöne Aussichten. es gibt auch kurze Passagen die auf Pfade führen. wo man Bäche überqueren muss. durch Weidegebiet an Kühen vorbei kommt. unter anderem vor der Schrottalmhütte. der zweiten am Weg. dort geht es einmal rechts rauf. sanft steigend. an neugierigen Weidevieh vorbei, welches uns teils neugierig beäugte. doch keine Bange. wenn man nicht zu sehr auf Tuchfühlung geht. keine Jungtiere in der Nähe sind. man sich ruhig verhält. und die Kühe nicht streicheln will... dann sind Kühe einfach nur Kühe. manch eine legte sich auch demonstrativ auf den, in den Weg. kann sein das es eine eingebildete Kuh war. hab sie nicht gefragt. doch weil es eben auch Weideland ist, kann man noch ganz anderes mit diesen Wiederkäuern erleben. nämlich dann, wenn der Bauer mit den Kuh-Leckerlis auf- beziehungsweise vorfährt. ein Tumult war das sag ich euch. ein erfreuter Chor aus Kuhmäulern ertönte auch der Alm. und alles lief in eine Richtung. und wir vorsichtig. wir gingen an der Herde vorbei. es scheint also schon auch so zu sein, daß Mensch und Tier eine Bindung zueinander haben, selbst dann wenn sie keine Haustiere sind. Falls es jemand weiß, kläre man mich auf. doch auf der Alm wird doch wohl eher die Milch als das Fleisch gehalten. vielleicht sind sie auch deshalb entspannter, weil sie wissen, daß ihnen nicht das Schicksals vom zerlegt werden in Einzelteile ereilen wird...
der Gedanke ist mir gerade während dem schreiben gekommen. wie wohl der Käse schmeckt... ? war er in den Kaspressknödeln die am Ende in der Suppe waren. werd beim nächsten Mal fragen, sollte ich wieder in diese Gegend kommen. doch. dort war ich jetzt ja schon. doch habe ich eine kleine Rechnung offen. mit einem dieser Felsblöcke. die da manchmal so auf den Almen herumstehen. Öfen nennt man sie zumeist. und einen solchen musste ist erklimmen. wollen. es ist sogar fotodokumentarisch festgehalten. doch nicht der Absturz. ein leichter. jugendlicher Leichtsinn. ich habe es ja geahnt. und mich gleich einer Katze im fallen noch gedreht. es war nicht hoch. doch nicht ganz sanft. der rechte Knöchel war ein wenig beleidigt. selbst schuld. der Untergrund war schuld. ganz eindeutig. meine Fehleinschätzung. hat mich aber nicht davon abgehalten. zweiter Versuch. kein Absturz. kein Aufstieg. Abbruch. doch unsicherer als rauf wieder runter. tadelnde Worte meiner Mutter. leichter Spott meiner Schwester. und Adrenalin wurde in kleinen Dosen ausgeschüttet. vielleicht war es auch Angstschweiß...
doch wer eine Ofen besteigt. wer es versucht. der hat etwas zu erzählen.
die Bernsteinhütte, die als nächstes links des Weges lag, ließen wir ebendort stehen. um ehrlich zu sein. ich hätte fest damit gerechnet wenigstens am Weg einzukehren. alleine mach ich das ja so gut wie nie. alleine mache ich irgendwann mal einen Pause um zu jausnen. irgendwann. irgendwo. deshalb ist es mir wahrscheinlich auch gar nicht aufgefallen, daß wir die Liedl Hütte überhaupt nicht angeschrieben fanden. man hat aber wenn man alleine unterwegs ist mit Sicherheit eine ganz andere Wahrnehmung. daran muss "ich" noch arbeiten, wenn ich mit anderen unterwegs bin. hab ziemlich darauf vergessen. es einfach zu kurz kommen lassen. dabei ich ja eigentlich dieses Mal viel mehr Zeit als sonst. bin doch eher flotten Fußes unterwegs, wenn ich alleine unterwegs bin. zwar erblickte ich im Süden einen großen Teil der Karawanken. doch nur blass malten sie ihre Konturen. eine gute Fernsicht macht da schon einen großen Unterschied. und verleiht manch Wanderung noch eben diesen Mehrwert. ich blicke ja gerne in die Ferne. das lädt zum träumen ein. und fasst Ziele für ein andern Mal ins Auge...
erste Müdigkeitserscheinungen traten nun zu Tage. waren wir doch schon mehr als drei Stunden unterwegs. der Weg war jetzt auch nicht mehr ganz so Forststraße. denn vor der Bernsteinhütte und danach bewegt man sich doch mehr auf Pfaden. Wurzeln säumen den Weg. Schritte wollen bedachter gesetzt werden. will man dem Vogelgesang lauschen. dem Zwitschern zwischen den Ästen. so sollte man innehalten. anhalten. aushalten. horchen. lauschen. nicht stolpern. und auch so manch spannendes hölzern Gewächs säumte den Weg. man kann also voller Wald auch einzelne Bäume sehen. und auch ein Ende des Weges war in Sicht. wenn man dann den Wald verlässt, kann man schon ahnen, daß man sich dem Ausgangspunkt wieder annähert. wo Knödel locken. wenn man dem Namen der Hütte in der Speisekarte zu finden vermutet. ich hab sie nicht studiert. eine Kaspressknödelsuppe gehört für mich irgendwie zum Wandern. ich hätte ja zwar frisch gebackene Weckerl als Wegzehrung und Wanderpralinen als kurze, schnelle Energielieferanten im Rucksack. doch bis auf ein paar wenige von Letzteren blieb es unangetastet. wahrscheinlich waren meine Mutter, meine Schwester und mein Schwager doch nicht so müde oder gar erschöpft. da kann ich beim nächsten Mal eine ganz andere Wanderung machen...
wir haben aber auch nicht auf den langweiligen drei Kilometern zurück, auf der Forststraße, zum Schranken, auf die Autobahn, nach Lieboch, mit Abstecher zum Micko. nicht darüber gesprochen. doch ein nächstes Mal wird es geben. und wer weiß. vielleicht klettere ich wieder irgendwo rauf. vielleicht bring ich meine Weckerl an. vielleicht gibt es ein Foto von einem Gipfel mit Kreuz. doch auf jeden Fall. werde ich wieder mehr schreiben als anfangs gedacht.
















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