dieses Mal hab ich etwas sehr spezielles. meine neunhundertneunundneunzigste Schallplatte. ich hab es mir beim Kauf nicht leicht gemacht, denn ich hatte doch ein paar andere mehr zu Auswahl. doch diese musste, genau so wie es die Nächste sein wird, etwas Besonderes sein.
ich hab ja auch gewusst, daß die Ärzte ein paar ältere Werke wieder als Vinyl veröffentlicht haben. wie "Planet Punk" oder "Die Bestie in Menschengestalt". doch "Le Frisur" aus dem Jahr 1996 musste es werden. das ging wirklich nicht anders.
Warum? ganz einfach. weil es eines der genialsten Konzeptalben der Geschichte ist. und außerdem ist es von der besten Band der Welt...
das Konzept ist auch leicht erklärt. es handelt bei den Liedern ausschließliche um welche die Haare zum Thema haben. alleine auf diese absurde Idee muss man erst einmal kommen. und dann braucht man auch wirklich Talent um das Ganze in die Tat umzusetzen zu können. mir fiele auch niemand besseres ein als das Trio aus Berlin. aus Berlin.
Bela B, Farin Urlaub und Rodrigo Gonzáles sind grandiose Musiker. und entschuldige Rod. die ersten beiden noch grandiosere Schreiber.
die Ärzte sind immer für ein paar Lacher gut. und können auch ernste Themen mit einem Augenzwinkern rüberbringen. jetzt sind Haare bei erster Betrachtung vielleicht kein solches. und wenn man die Haarpracht derzeit auf meinem Kopf betrachtete. ich nehme es auch nicht immer so ernst....
auch nicht diese Plattenkritik. doch. da kann ich gar nicht anders. es ist nur etwas schwieriger dieses Album zu bewerten.
was soll man auch zu einem Lied wie "mein Baby war beim Frisör" schreiben. in den Zeilen wie "mein Baby war beim Frisör / jetzt ist sie hässlich / und zwar sehr / Ich werd mich von ihr trennen müssen / Ich möcht sie nicht im Dunkeln küssen" vorkommen. mein Rat an alle Männer da draußen. wenn euch eine neue Frisur oder Haarfarbe nicht gleich auffällt. und es euch nicht gefällt. sagt nichts. und spielt bloß nicht dieses Lied....
"vokuhila superstar" ist auch ein richtiger Kracher. es rockt genauso wie der erste Song. wer da nicht seine "Gnackmattn" im Takt zu schwingen bringt. und dann es dieser Zwischenteil. bei "3 Tage Bart" ist wieder ein Paradebeispiel für das Talent zu melodiesieren und sich den wirklich ernsten und weltbewegenden Themen anzunehmen.
es gibt richtige Punkkracher wie "no futuere (ohne neue Haarfrisur". Metal auf "look, don´t touch" oder "Dauerwelle vs. Minipli". Balladen wie den "medusa-man". doch vor allem Textpassagen wie ""Am Ende meines Körpers von den Füßen aus gesehen wachsen Haare".
und es gibt auch noch die "Monika" in all ihrer sechsundvierzig Sekunden langen Pracht.
doch am Besten ist es sich das Ganze einfach anzuhören. musikalisch werden viele Genres bedient. es sollte also für fast Jeden (Schlagerfans werden hier vielleicht nicht fündig werden) etwas dabei sein. und die Texte sind eigentlich unbeschreiblich. auch wenn ich etwas darüber geschrieben habe.

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