ich hab ja in dieser Rubrik einen ähnlich Rückstand wie die österreichischen Skidamen im Riesentorlauf....
deshalb gibt es heute schon wieder eine kleine Werkrückschau. doch diese muss sein. denn immerhin wäre Herr Bowie heute 76 Jahre alt geworden.
sein 99er Album ´hours...´ ist mein Lieblingsalbum. und ich habe lange darauf warten müssen, daß ich es endlich als Schallplatte in den Händen halten durfte. das warten hat sich aber mehr als gelohnt. weil das Artwork im Großformat doch etwas anderes ist als bei einer CD. ich sage auch immer, daß Schallplatten einen gewissen Sex haben. sie versprühen ein ganz anderes Esprit. man hält etwas in Händen. gut. bei einer CD tut man das auch. doch wer selbst Vinyl zu Hause hat versteht den Unterschied. nur will ich jetzt nicht über Schallplatten im Allgemeinen schreiben. demnach wende ich mich jetzt diesem Album zu.
ich muss aber gleich wieder anmerken, daß ich nicht auf jedes Lied eingehen werde. die Texte. die Musik. denn dafür bräuchte es viel mehr Zeit als das Album Spieldauer hat. außerdem reichen meine Englisch-Kenntnisse nicht aus, um die Lieder halbwegs wichtig zu übersetzen. und in weiterer Folge zu interpretieren.
ich hab keine Ahnung wie ich dieses "thursday´s child" interpretieren soll. aber ich weiß, daß das Lied eine wunderschöne ruhige Nummer ist. "something in the air" klingt ein wenig nach einem Anti-Liebeslied. ist aber von der Instrumentierung auch eher zurückhaltend. mit "survive" folgt ein absolutes Highlight. ich sehe jedes mal das dazugehörende Musikvideo vor mir, wo David Bowie seinen Halt verliert und schwerelos durch den Raum schwebt. getragen wird das Lied von einer Akustikgitarre und würde sich auch für Fußgängerzonen anbieten, wo das Programm aber doch eher dem Hitradio ähnelt. die E-Gitarre die später einsetzt, drängt sich angenehm nicht in den Vordergrund, sondern verleiht dem Lied nur noch mehr Melodie und Harmonie. an dieser Stelle möchte ich Reeves Gabrels erwähnen der auf diesem Album die Saiten zieht und sich mittlerweile The Cure angeschlossen hat. "if i´m dreaming my life" zieht das Tempo ein klein wenig mehr an, um im Outro wieder zu entschleunigen. "seven" ist wieder eine Nummer mit akustischer Gitarre. und Streichern. seven days to live my life. or seven ways to die. ich bin ja total für ersteres. bin aber auch kein Donnertagskind. sondern mittwochs geboren. als ob das einen Unterschied machen sollte.
bei "what´s really happening?" stehen wieder elektrische, verzerrte Gitarren am Programm. doch dominiert wird der Song von einem grandiosen Basslauf. was folgt ist eine der für mich besten Bowie-Nummern von David Bowie überhaupt. "the pretty things are going to hell". krachende Gitarren. Trip Hop. they wore it out, but they wore it well. erinnert ein wenig an die vorigen Alben. genauso wie das folgende "new angels of promise". auch wenn dieses Album wieder mehr in Richtung Rock tendiert, finden sich hier zum Beispiel auch fernöstliche Klänge. doch David Bowie ist ja nicht um sonst das "Pop-Chamäleon". hat er sich doch auf fast jedem Album musikalisch oder gleich ganz neu erfunden. "brilliant adventure" ist ein kurzes instrumentales Stück. welches nach vielen Schattierungen von Grau klingt. zum Abschluss lässt er uns mit "the dreamers" noch einmal träumen. auch wenn die Strophen eher bedrückend klingen, wie das Stück davor, öffnet sich der Horizont doch im Refrain und nimmt uns mit, gen orangen-rosa-roten Himmel, in den Sonnenuntergang.
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