eigentlich bin ich einen Tag zu spät. weil ich ein anderes Datum im Kopf hatte. so wird das Album eben erst heute gefeiert. und vor allem. laut gehört.
zwanzig Jahre ist es nun also her, daß das erste Album dieser "Supergroup" erschienen ist. und wahrlich kann man Audioslave als solche bezeichnen. denn es sind nicht weniger als Chris Cornell, der leider verstorbene Sänger und Gitarrist von Soundgarden, sowie Tim Commerford, Brad Wilk und Tom Morello von Rage Against The Machine. jetzt könnte ich natürlich über beide Bands, welche einen großen musikalischen Fußabdruck in den 90ern hinterlassen haben, viele Zeilen schreiben. immerhin haben sie einige wegweisende Alben veröffentlicht und mit ihrem Stil viele Bands geprägt. und mit anderen die Musiklandschaft für immer verändert. doch was passiert wenn vier Menschen mit einem Übermaß an musikalischem Talent zueinander finden?
es entsteht etwas Großes.
ich muss gestehen, daß Chris Cornell einer meiner absoluten Lieblingssänger ist . alleine beim Hören seiner Interpretation von "nothing compares to you" muss ich mit den Tränen kämpfen. doch das wird vielleicht ein anderes Mal Thema sein.
ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob es damals ein Kauf ins Blaue war. aber was sollte da schon schief gehen? nur das Wo weiß ich noch ganz genau. der Name ist mir entfallen. ist ja doch ein paar Jahre her. doch gab es dort Schallplatten...
mit "cochise" geht die Reise los. die Rhythmussektion marschiert vorne weg. die Gitarre im Gleichschritt. und Herr Cornell singt ein wenig anders als sonst.
"show me how to live" wird auch vom Bass und Schlagzeug getragen. Tom Morellos leicht verspielt.
es ist kein leichtes Unterfangen über jedes Lied ein paar Zeilen zu schreiben. während die Platte in erhöhter Lautstärke durch die Boxen dröhnt. und ich nicht anders kann als meine Stimmbänder zu malträtieren.
werde also nicht auf alle Stücke eingehen. doch "what are you" ist ein schönes Anti-Liebeslied. über Abhängigkeit in schlechtem Sinne. ruhigen Strophen. folgt brachiale Befreiung im Refrain. "cause now i´m free from what you want. now i´m free from what you need. now i´m free from what you are" ist doch schön oder etwa nicht.
eigentlich hätte mir damals schon der dunkle Schatten auffallen müssen, welcher Chris Cornell immer schon zu begleiten schien. denn auch wenn "like a stone" leicht balladesk klingt. so ist es der Text nicht wirklich. nichtsdestotrotz. die Melodie. der Bass. das Schlagzeug. seine Stimme. das Gitarrensolo. große Kunst. großer Schmerz.
was mir heute wieder auffällt sind diese grandiosen Bassläufe. bin mir nicht sicher ob Tim Cofferford die Anerkennung zuteil wird. die er sich verdient. denn bei "like a stone" und dem wunderbar ruhigen "i am the highway", wo ich auch schon verloren ging, finde ich mich immer wieder dabei den Luftbass zu zupfen.
man hat das Gefühl, daß alle vier ihrer Kreativität und ihrem Können freien Lauf lassen. denn eine grandiose Nummer folgt der anderen. natürlich gibt es ein paar die mir etwas mehr ans Herz gewachsen sind als andere. wie "bring ´em back alive" zum Beispiel. obwohl es bei jedem Lied ähnliche Zutaten gibt. doch hier mag es vielleicht die irre Gitarre von Tom Morello sein. oder Cornells Stimme. oder einfach alles zusammen.
drei der vier Seiten habe ich jetzt durch. und manchmal stimmt es wirklich. das Beste kommt zum Schluss. und es ist ja nicht so, daß die Lieder bis dahin auch nur einen einzigen Ausfall zu verzeichnen hatten. doch die letzte Seite des Albums beinhaltet mit "light my way", "getaway car" und dem schließenden "the last remaining light" noch einmal Glanztaten. die mich immer wieder bewundernd zurücklassen. und dazu führen, daß ich dieses Album gar nicht so selten aus dem Regal hole. um meinen Kater mit meinen Gesangskünsten zu quälen.
deshalb bekommt dieser Meilenstein meiner Plattensammlung auch ausnahmsweise 10 Punkte.
denn so schön wie damals wird es leider nie mehr werden.
RIP Chris Cornell
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