so schnell ist mein Enthusiasmus wieder verflogen. seit Stunden wach und nichts gemacht. als hätte ich all meine Energie gestern schon verbraucht. oder ist es nur einer dieser Tage, an denen mir die Kraft fehlt. ich nicht, aus reiner Bequemlichkeit, nach ihr suche. ein Tag den ich einfach wieder vergehen lasse. obwohl genau das mit der Grund, für die Lage meines derzeit herrschenden Befindens, ist. genau darüber Bescheid zu wissen und doch nichts dagegen unternehmen. wieder keine Lust zu essen, trinken, sich von der Couch zu erheben.
nicht einmal Musik läuft zur Zeit. das will leider etwas heißen. zumindest habe ich gestern wieder etwas Farbe verschüttet. nur ob dieses Handeln aus einer Motivation heraus oder nur der Müssens wegen passiert ist. es schaut nicht ganz so schlecht aus. wie die meisten Bilder von mir. doch sind sie kein Spiegel meiner Seele. kein Ausdruck meiner Gefühlslage. es sind nur Kunstwerke die in ähnlicher Weise entstehen wie das Schreiben. es passiert einfach. alles fließt ineinander. nichts wird korrigiert. nichts überarbeitet. es sind Aufnahmen der Gegenwart. authentisch nennt man das. nur ich bin es nicht. wirklich. weil ich nicht der bin, der sein kann. doch wer ist das schon? man sagt zwar, daß es einem im Grunde egal sei, was andere denken. nur. ist dem wirklich so? man darf natürlich nicht verallgemeinern, aber auf ein Groß wird es schon zutreffen. kein Wort geht spurlos an uns vorüber. solch dicke Haut kann niemand haben. es liegt nur an der Art und Weise wie man damit umgeht. letztens wurde mir wieder mal gesagt, daß ich ein negativer Mensch sei. von anderen hörte ich wieder von diesem schlummernden Vulkan in mir. daß das was ich mache gar nicht geht. und so weiter. man kann sich jetzt nicht nur die Rosinen rauspicken. jede Wahrnehmung des anderen wird schon, auf die eine oder andere Art und Weise, seine Gültigkeit, seine Richtigkeit haben. doch wie sehr lässt man sich davon beeinflussen? darauf kommt es an. wenn ich schreibe, daß ich beginnen sollte ins Ich zu gehen, dann hat es eben auch mit diesen Wahrnehmungen zu tun. sich selbst macht man ja gerne etwas vor. es gibt ja ein Selbstbild und auch ein Fremdbild. wer aber macht sich die Mühe sich selbst aus einer anderen Perspektive zu betrachten. auf solche Ideen kommt man nicht von alleine. jedenfalls den meisten würde dies nicht einfallen. wozu denn auch? liebt man sich so wie man ist, gibt es dazu keine Veranlassung. und kann man sich nicht leiden. warum sollte man dann Zeit aufwenden für solch einen Menschen.
fragte man mich jetzt welchen Eindruck ich von mir selbst habe. ich würde aus einem Lied der Toten Hosen zitieren. Der Mond, der Kühlschrank und ich. "dafür gibt es keine Antwort in zwei Sätzen. da muss man viel zu viel erklären. es wäre ja wirklich auch zu blöde. wenn solche Sachen simpel wären".
ist das Leben einfach oder doch kompliziert. gibt es so etwas wie Selbstbestimmung. bist du glücklich?
antwortet man wo immer es geht mit Ja. dann wird niemand nach einer Begründung fragen. doch ein Nein, auch wenn Nein ein ganzer Satz ist, wirft Fragen auf. da muss man sich erklären. und wenn man dann auch noch ein "aber" beifügt. das kann dauern.
zur Zeit bin ich zwar mit mir im Großen und Ganzen im Reinen. ich weiß wie es mir gerade geht und es ist okay. es ist gerade eben so, wie es eben gerade ist. ich bin noch nicht am Punkt angelangt an dem ich "verzweifelt" bin. doch da gibt es diesen Selbstzweifel. und diese Ängste die mich am Boden halten. nichts von dramatischen Ausmaß. noch ist es nicht soweit. es war schon viel schlimmer. und es jetzt nichts worüber ich mir größere Sorgen machen müsste. dennoch mache ich mir zu große. es reichte ein Dominostein um wieder alles andere in Gang zu setzen. noch fallen sie. aber die Reihe ist noch in Bewegung. die Welle schwächt zwar ab. trotzdem sind noch nicht alle Steine gefallen.
woran dieser Selbstzweifel liegt? an einem Mangel aus Selbstbewusstsein. keinem fehlen dessen. das ist so eine Sache. ich könnte ein Buch darüber schreiben. wenigstens ein Kapitel.
wenn ich schon immer noch keine Lust verspüre meinen Haushalt zu machen. oder zu kochen. so kann ich doch müßig gehen. nichts tun und doch das, was ich, angeblich, ganz gut kann. schreiben.
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