Kapitel fünfzehn ... wieder von irgendwo

Veröffentlicht am 30. Oktober 2023 um 17:22

und dann habe ich aufgehört zu schreiben. wieder einmal. warum auch immer. es ging der Treibstoff aus, um einen brandaktuellen Erfahrungsbericht über den damaligen Ist-Zustand fertig zu schreiben. dann eben beim nächsten Mal. und dieses Mal wird ziemlich sicher wieder kommen. Alles nur eine Frage der Zeit. doch ist inzwischen einiges geschehen. weitere Möglichkeiten. weitere Inhalte über die ich schreiben kann. eine große Auswahl. schwierige Entscheidungen. vor allem weil ich ja ohne einzwängendes Konzept arbeite und mir die Wahl doch einigermaßen frei steht. politisches steht im Raum. Gesellschaftskritik wäre angebracht. doch es gibt noch andere Dinge die mir am Herzen liegen. die auf meinem Herzen liegen. daran nagen. den Zirkulationsfluss bisweilen ins Stocken brachten und bringen...

doch wenn sich dann dieses beklemmende Gefühl, daß mich in den letzten elf Jahren nur selten besuchte, wieder einmal verabschiedet hat. kommen gerne, wenn ich dann doch davon erzähle. mein Leid klage. mein mich stets zu verfolgen scheinendes Nicht-Glück. dann kommen diese gut gemeinten, leeren, verzichtbaren Phrasen daher. und die prasseln auf einen ein. von allen Seiten. sie kommen aber nicht mit Bedacht. und manchen die sie aussprechen unterstelle ich hier ganz offen Unaufrichtigkeit. es sind so Sätze die man sagt, weil man sonst nichts zu sagen weiß. weil man sonst nichts zu sagen hat. aber dann zumindest etwas gesagt hat. sein Gewissen somit erleichtert und es sich somit leichter leben lässt. eine gute Tat pro Tag. verdammt. ich falle gerade in die unergründlichen Tiefen meines Zynismus ab. egal. halb so schlimm. also auch halb so gut. gehört er doch zu meinen negativen positiven Eigenschaften. oder verhält es sich andersrum.

man sagt ja, daß die Zahl aller guten Dinge sei drei. deshalb gibt es auch diese drei Standartfloskeln die man dann in (fast) nicht mehr auszuhaltender Häufigkeit um die Ohren geschmissen bekommt. jetzt dürft ihr demnach drei Mal raten. ein schwierig Unterfangen. da muss jede Antwort sitzen. einmal daneben. vollkommen egal. es gibt ja ohnedies nichts zu gewinnen. doch wenn man ein klein wenig darüber sinniert, kommen die Antworten von ganz alleine. und es können nur diese drei sein. stellte ich statistische Analysen hier zur Veranschaulichung dar. Kopfschütteln wäre die Folge. eine Oben-Unten-Bewegung im Bereich des Nackens. diese Art vom Nicken der Erleuchtung, meist begleitet von Lauten a la "aaahh" oder "ah ja" oder ähnlichem. es ist ja immer das Selbe. doch so sind es auch in den meisten Fällen meine Antworten. und das wo ich doch Jahre Zeit hatte mir die eine oder andere Variation einfallen zu lassen. nun ich anscheinend ein guter, sich einfach so ergebender, Zeitpunkt gekommen, um sich darüber den einen oder anderen Gedanken zu machen. kein Nachteil ist es für bestimmte Situationen gerüstet zu sein. für jene bei denen ich das Gefühl hatte mein Herz würde mir zerbrechen war ich es nie. das sind ja auch keine Ereignisse die in großer Häufigkeit eintreten. man will das auch gar nicht. niemand kann das wirklich wollen. es verursacht eine dieser Wunden, bei denen man für den nächsten dieser dummen, inflationär gebrauchten, Sätze, dem ebendiesen aussprechenden, manchmal eine solche wünschte. "Bist heiratest ist´s wieder gut" Wer lässt sich so etwas einfallen? was soll jemand entgegnen der womöglich zum Ausspruch dieser Phrase schon im Stand der Ehe ist. "Verdammt. Blutet es jetzt bis ans bittere Ende meiner Tage?" Vielleicht ist das auch der Grund warum gleich- oder egal-wie-geschlechtliche Ehen erlaubt sein müssen. man stelle sich vor dieser Satz wird an jemanden gerichtet, der/die/das mit einer heterosexuellen, klassisch standardisierten Beziehung rein gar nichts anzufangen weiß. man liefe sogar Gefahr in einer dieser unzähligen Schubladen zu landen. als Sexist, als was auch immer gebrandmarkt zu werden, weil man vielleicht irgendeine minderheitliche Minderheit diskriminierend noch weiter gemindert hat.

jetzt habe ich Antworten hierauf. doch keine warum ich dann doch in Situationen komme, wo ich darauf zurückgreifen könnte. ich hätte ein paar schlagfertige Abtauschsätze immer im Repertoire. und würde ich graben. wer weiß was da noch zu Tage befördert werden würde. weshalb ich manchmal denke, es wirklich sein zu lassen. diese Sache mit der Liebe. weil die ja wirklich, wenn man ganz ehrlich zu sich ist, nur selten gut ausgeht. was mich jetzt wieder zurück zu diesen drei Sätzen kommen lässt. da fallen die Antworten leichter. als Thesen aufzustellen warum dieses Wieder-nicht eingetreten ist. dazu fehlt mir mittlerweile wirklich das Verständnis. oder ich sehe manche Dinge grundlegend falsch. oder missverstehe sie. doch selbst wenn dem so sei. diese Worte sollten so oder so geschrieben werden. das ist so unausweichlich wie ein Komet auf seiner Flugbahn. vergesst Armageddon und Deep Impact.

doch im Gegensatz zu den rasenden Himmelskörpern kann ich meinen Weg selbst bestimmen. ja. darüber könnte man auch diskutieren. nur bis hierhin lief Alles so wie ich es wollte. jedes Wort führte zu diesem Punkt wo jetzt endlich die Schleier fallen. und den Blick freigeben auf den ersten dieser drei leidigen Sätze, bei denen die meisten sicher kotzen könnten. es ist ja immer das Gleiche. immer läuft das selbe Stück in einer Endlosschleife. stetig wiederholend bekommt man dann gesagt, daß man den/die/(das)/*/_ schon noch finden würde. ja. ganz bestimmt. ich habe zwar in meiner schulischen Laufbahn und auch in weiterer Folge nie etwas mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun gehabt. aber. rechnen wir es einmal grob durch. neun Milliarden Menschen. die teilen wir jetzt beinhart in zwei gleiche Teile an Männern und Frauen. den Fakt der chinesischen Ein-Kind-Politik die ein Übernagebot an Männern produzierte klammern wir mal aus. zu viele unbestimmte Faktoren. keine Rücksicht wird hier jetzt genommen auf sexuelle Orientierungen. noch mehr Faktoren. oder diese fünfundsiebzig oder wie viele Geschlechter es auch sein mögen. noch mal mehr Faktoren. die Alterstruktur. Alles egal. vielleicht gibt es irgendwo eine Studie die ein Ergebnis liefert, wie hoch nun die Anzahl potenziell Richtiger auf diesem Planeten nun wäre. und genau da liegt der Hund begraben. auf diesem Planeten. auf unserer Erde. wir nehmen ja nur mal an, daß der unsrige, der einzig habitable im ganzen, unendlichen Universum ist. wie kann man da annehmen, daß man den/die/das blablabla Richtig.. im Umkreis von von dreißig Kilometern im schwankenden Altersbereich von plus/minus vier Jahren finden kann?

meine Ausführungen im Bezug auf diesen abgedroschene Binsenweisheit ist nicht ganz so lange. sondern wirklich enden wollend. denn in den meisten Fällen braucht man auch Worte für die nächste Allgemeinplatz-Attacke...

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