Kapitel elf ... der Versuch der Konsequenz

Veröffentlicht am 15. August 2023 um 14:03

es ist ja nicht so leicht mich nicht von mir selbst ablenken zu lassen. das Schreiben braucht ja auch seine Zeit. und Konzentration. wobei ich ja mit zweiteren so manch Kampf ausfechte. und weil die Tätigkeit des Schreibens auch eine Arbeit ist, werde ich mich jetzt eben darin üben, bei der Sache zu bleiben. und nur bei dieser. eine kleine Mittagspause werde ich mir vielleicht gönnen. um die Hände zu entlasten. meine Gedanken neu zu sortieren. um zu überlegen wo ich eigentlich weiterschreiben wollte. Brücken zu schlagen. Kreise zu schließen ist ja nicht immer ganz einfach. außerdem. so wirklich reflektiert habe ich bis jetzt noch nicht. es ist noch immer nicht mehr als ein bewegen an der Oberfläche. ein wenig aufgekratzt mag ich sie schon haben. noch keinen Spalt um weiter vor zu dringen.

der Faktor Arbeit ist ja nicht nur bei mir ein Puzzleteil. doch das muss jeder für sich beurteilen. da wir aber nicht ohne, zumindest das Groß der Menschen, auskommen, sollte man sich dessen wirklich bewusst werden. von Zeit zu Zeit zur Seite treten. den Winkel der Betrachtung ändern. sich wirklich darüber klar werden, ob es das ist was man will. wobei wollen. Ich Will. das ist ein harter Satz. Ich möchte. Ich würde. Ich hätte. das konjunktivische Herumeiern. niemandem ist irgendetwas recht zu machen. wenigstens bei sich selbst sollte man den Versuch anstreben. kein leichtes Unterfangen. doch wenn man schon daran gnadenlos scheitert? 

ich hatte vor zwei Jahren, also zu einem Zeitpunkt, wo ich wieder Herr über mich selbst war, die Möglichkeit meinen Job zu wechseln. ich war wirklich kurz davor woanders anzuheuern. es musste also eine Entscheidung getroffen werden. doch so etwas sollte nicht aus einem Impuls heraus erfolgen. es hat ja weitreichende Konsequenzen. man sollte solche Entscheidungen aber auch nicht auf eine längere Bank schieben. Das Leben sei die Summe verpasster Gelegenheiten. kann sein, daß ich damals eine Chance ausgelassen habe. ich habe mir die Entscheidung auch nicht ganz so einfach gemacht. immerhin ist mein Kopf des Denkens fähig. manchmal verfluche ich ihn dafür. ein wenig. kann aber deswegen auch nur für mich sprechen. ich habe abgesagt. was hätte ich davon gehabt etwas mehr zu verdienen, wenn dafür viel mehr auf der Strecke geblieben wäre. und die Strecke wäre eine große gewesen. ich kann jetzt zu Fuß durch den Wald ins Büro spazieren. ich kann mich mit Rad am Heimweg verfahren. ich bräuchte kein Auto. doch wenn der Arbeitsplatz vierzig Kilometer entfernt ist? ja. es wäre ein Tapetenwechsel gewesen. ein Neubeginn. doch was hat man von mehr Verdienst, wenn ein Teil davon wieder von der Mobilität aufgefressen werden würde. und der Faktor Zeit. ich empfand die Aussicht, die ersten drei Monate mal sicher auf Anschlag arbeiten zu müssen, auch nicht gerade prickelnd. auch brauche ich doch etwas mehr Ruhe als ich mir vielleicht eingestehen will. und die Faktoren Zeit und Weg mit einem Wohnortwechsel auszugleichen. Shakespeare und ich sind zu Hause. das ist ein Gefühl welches man nicht einfach so aufgibt. und noch habe ich meine Entscheidung nicht bereut. ja. ein wenig mehr Verdienst würde mich nicht stören. doch Geld ist ja nicht mehr als nur ein unverzichtbares Mittel zum Zweck. ich bin davon abhängig. brauche meine Routinen. ich denke ansonsten liefe ich Gefahr, in ein Loch fallen zu können. da war ich schon. da will ich nicht mehr hin.

doch habe ich Fälle in meinem Umfeld, wo sich die Frage eigentlich gar nicht stellt. zu offensichtlich sind die negativen Auswirkungen der Arbeit auf die betroffenen Personen. es mag schon sein, daß der Begriff vom Burn-Out überstrapaziert wird. doch pauschal beurteilen kann man dies auch nicht. doch ist es so. es ist ja keine anerkannte Krankheit. daß es für Außenstehende vielmals nach Ausrede aussieht. wenn man jedoch selbst einmal von einer psychischen Erkrankung, und nichts anderes sind Depressionen uns Co., betroffen war, ändert sich die Sicht der Dinge. auch ist der Heilungsprozess, wobei ich selbst ja eher nur an eine Linderung beziehungsweise ein Ausblenden solcher Leiden glaube, ein langer. es ist ein Prozess der nicht endet. ich werde den Rest meines Lebens damit leben für Depressionen anfällig zu sein. nur die Art und Weise wie ich damit umgehe hat sich grundlegend geändert. das ist es auch was ich zu vermitteln. warum ich auch versuchen sollte ein klein bisschen Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. Vergangenheitsaufarbeitung. bewältigt wurde sie ja schon. hinter uns gebracht. unabänderbar. wie die Zukunft. die lässt sich doch nicht ändern? nur die Gegenwart. ein Thema für die Philosophiestunde...

dennoch gibt es da noch einige Dinge, die ich mir vergegenwärtigen muss. ich habe ja auch damit angefangen. jetzt muss ich sie auch zu Ende bringen. wenigstens ein klein wenig näher ranführen. und nicht nur um Zeilen zu füllen.

 

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