es fällt zugleich leicht und schwer über dies zu schreiben. es ist nur schwer in Worte zu fassen. eine Sache sind ja meine eigenen Depressionen, bei denen es sich in den meisten Fällen "nur" um depressive Episoden handelt. ich kenne die Zeichen. ganz so aus heiterem Himmel fallen sie ja nicht über mich her. weiß also Maßnahmen zu ergreifen, wenn es mir danach ist. zugegeben. manchmal lasse ich sie auch herein. es ist ja nicht so, daß ich sie vollkommen ignorierte. sich dessen bewusst zu sein ist schon ein ungemein großer Vorteil den grauen Gefühlen gegenüber. man hat ja mit der Zeit gelernt mit ihnen zu leben. man hat Strategien entwickelt um ihnen entgegentreten zu können. nicht immer gelingt dies im gewünschten Ausmaße. doch zumeist werden sie sich geschlagen geben. was aber wenn man dafür so viel Kraft aufbieten muss, daß man am Ende zwar siegreich zu sein scheint, aber so entkräftet, daß es vielleicht doch die bessere Wahl gewesen wäre, sich hinzugeben. ein wenig abzuwarten. nur nicht zu lange. den dann werden die Schatten immer länger. bis die Sonne wirklich kurz vorm Untergang steht.
ich weiß wie es ist, wenn sie dann untergegangen ist und man selbst dem Untergang geweiht. ich war lange genug von Nacht umgeben. verloren. und fand den Tag nicht mehr. irrte verloren umher. ließ mich immer weiter hineinziehen in den Strudel. mein Blick war auch darauf fixiert. und so konnte ich das rettende Seil nicht sehen. und es ward mir zugeworfen. öfters. aber wenn man im Flow ist nimmt man die Umgebung nicht mehr war. man ist in einem Tunnel. ja. da ist immer ein Licht am Ende dessen. doch mancher ist lang. und manch Durchgang längst nicht durchbrochen. man nimmt ja auch keine Kenntnis davon, daß sich vom anderen Ende schon jemand zu einem durchwühlt.
was heißt wühlen? schweres Geschütz wird in Stellung gebracht. Sprengladungen detonieren. doch im Dunkel dringt kein Laut ans Ohr. man nimmt gerade noch sich selbst wahr. oder auch nicht mehr. nie ist man verlorener als in dies finstrer Höhle. auf die Idee umzukehren. die kommt einem ja gar nicht erst in den Sinn. denn man ist Sinn los. es ist sinnlos auch nur darüber nachzudenken. weil Alles nur aufs Dunkle fokussiert ist. und selbst wenn man dann doch den Weg wieder nach draußen findet. so findet man doch meistens nur einen grau verhangenen Himmel vor. der alsbald seine Schleusen öffnet und es endlos regnen lässt. wenn dann doch sich die Wolkendecke auftut. so nur um die Sonne kurz lachen zu lassen. doch nicht mit dir. nein. über dich. wozu dann nach Licht streben? dann doch den Stollen weiter treiben. tiefer in den Berg. tiefer ins Dunkel. Finsternis. All umgebend. Licht erstickend. Freude erlöschend. Mut sinkend. Gleichmut stärkend.
doch öfters wird man milde belächelt. denn es ist ja heutzutage "in". Burn-Out. Depression. es sind Modeerscheinungen. und man will ja doch dazugehören. es ist eben nicht greifbar. und deshalb für Viele auch unbegreifbar. die Psyche sieht man nicht. und Emotionen sind anscheinend tabu. es sei denn sie sind positiv. negatives wird verleugnet. bei den anderen. und zu Recht erst bei sich selbst. wie also kann so jemand auch nur erahnen wie es einem damit ergeht. man kann es ihnen auch nicht erklären. denn sie wollen es auch gar nicht erst wissen. zu unbequem. denn man müsste nicht nur zuhören, was für viele schon ein großes Problem ist. nein. man müsste auch noch hinhören.
ich bin nicht immer gut in Beidem. doch bemüht. aber trotz all meinen Erfahrungen. ich stehe manchmal auch nur hilflos da. rufend. Schwimmreifen werfen. Rettungsanker. Seile. Strickleitern. als ob meine Stimme nur für mich hörbar wäre. oder ich in fremder Zunge spräche. ich hinter einer Wand stünde. einem falschen Spiegel. für andere unsichtbar.
doch ich stehe dort. wie ein Berg. dessen Wurzeln tief reichen. ich stehe am Berg. nicht mehr im Tale. denn von dort war ich aufgebrochen. eigentlich von noch weiter unten. es war ein langer Weg. beschwerlich. nicht frei von Gefahr. und auch jetzt tun sich Abgründe auf. der Weg für nicht immer durch sicheres Terrain. er ist an Stellen ausgesetzt. nicht versichert. ungesichert setzt man einen Fuß vor den anderen. doch bin ich ihn bis hierher gegangen. um anderen von der Aussicht zu erzählen. und all dem was ich am Wege erlebte.
doch das Zuhören ist nicht meine Aufgabe
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