beginnen muss man ja nicht am Anfang. wäre auch schwierig, weil ich eigentlich nicht so genau weiß wann es angefangen hat. eines ist aber sicher Fakt. das Schreiben war nicht immer da. jedenfalls nicht offensichtlich. zumindest nicht in der Art und Weise wo mich beispielsweise jemand anderer darauf aufmerksam gemacht hätte. ich bin mir auch gar nicht sicher was dann der zündende Funke war, welcher das Feuer in mir entfachte. wobei von einem Feuer zu sprechen maßlos übertrieben scheint. zu jenem Zeitpunkt. selbst noch zu diesem. wenigstens gab es schon Glut. einen nährbaren Boden, auf dem die Frucht der Kreativität gedeihen konnte. doch mit wenig Dünger. und auch nicht so viel der Hingabe dauerte es ein wenig. doch gut Ding braucht Weile. sagt man. ich bin mir bis heute noch nicht ganz im Klaren darüber wie lange diese Weile eigentlich ist. wie sie sich definiert. ob sie noch immer andauert. ob sie längst vorüber ist. oder gar noch nicht einmal begonnen hat.
begonnen hat aber alles mit dem Schreiben von Gedichten. etwas was auch meine beiden älteren Schwestern machten. ich war also nicht alleine. es gab diese kreative Ader in der Familie. und wer weiß was tiefer schürfende Ahnenforschung zu Tage bringen würde. nur. eigentlich ist es so. es interessiert mich nicht wirklich. und vielleicht liegt es auch nicht an den Genen. vielleicht ist es viel mehr der Tatsache geschuldet, daß es bestimmte Umstände waren, die uns zum Schreiben brachten. manche dieser Beweggründe sind auch heute noch präsent. zumindest bei mir. und spiegeln sich auch in der Art und Weise meines Schreibens wieder. oder viel mehr in dem was und worüber ich schreibe.
unter meinem Bett. in einer Schachtel. denn solche Dinge landen doch immer in Behältnissen aus der holzverarbeitenden Industrie. doch meist am Dachboden. im Keller. wo sie dann unter Staubschichten, zwar nicht vollkommen zugedeckt, aber doch, verschwinden. in Vergessenheit geraten. der Inhalt der Schachtel ist mir bekannt. immerhin habe ich ja all das hineingegeben was ich darin findet. nur der Inhalt dessen was sich darin findet.
bruchstückhaft.
die Erinnerung schwindet.
voller Lücken klafft.
der Pfad der sich windet.
den Zugang zu schaffen.
zu dem Vergangenen.
dem Vergessenen.
dem Verdrängten.
mit Hingabe.
ohne Hintergedanken.
im Karton versenkten.
Schatz.
mein Schatz.
grau verschleiert.
Erinnerung verdrängt.
ungeordnet.
ins Dunkel gezwängt.
gefunden zu werden.
wiederentdeckt.
entstaubt gelesen.
zu neuem Leben erweckt.
ich denke so hat es angefangen. vielleicht in etwas einfacherer Form. definitiv. ich könnte ja nachlesen. Erinnerungen wachrufen. wobei dieser Vorgang schon jetzt während des Tippens dieser Zeilen in Gang gesetzt wurde. es würde die Frage aufwerfen, wie es, trotz alle dem, so weit kommen konnte. wobei. es musste. und auch genau in dieser Form. denn die ist. anders gesagt. ich habe sie mir nicht aufgezwungen. auch niemand anders. es ist nur die logische Konsequenz all dessen was war. dazu gehören auch die Gedichte, die ich inspiriert von der jüngeren meiner beiden älteren Schwestern zu schreiben begann. ob sie deswegen auch inhaltlich in eine ähnliche Kerbe schlugen? gute Frage. es ist aber nicht von der Hand zu weisen, daß uns Dinge beschäftigten nicht zu weit von einander entfernt waren. der Zugang war ein etwas anderer. und wenn ich so darüber nachdenke. einige Themen, viel mehr das Groß davon, behandelten nicht die bequemen Seiten des Lebens. das wäre ja viel zu einfach. doch wahrscheinlich auch zu belanglos. und es liegt mir auch bis heute nicht wirklich über solche Dinge zu schreiben. es entspricht nicht wirklich meinem Wesen. und so war. und so ist es. und so wird es auch immer sein. Vieles von dem was ich zu Papier brachte ist ein Spiegel meiner Seele. da wird nichts schön gefärbt. auch nichts geschwärzt. es unterliegt keiner Zensur. höchstens einer Selbstzensur was die Wahl der Worte betrifft. vor allem den Inhalt betreffend. was aber nur Beleidigendes betrifft. bei allem anderen bin ich, fast, gnadenlos. zwar. jetzt muss ich meine Worte doch mit etwas Bedacht wählen. dauert also ein wenig.....
.... mit dem nötigen Abstand und einiger kurzen Überlegungen erfüllt das Schreiben bei mir einen therapeutischen Zweck. auch wenn mir keiner meiner Therapeuten das bis jetzt wirklich nahegelegt hätte. es hat aber auch nur bedingt eine heilende Wirkung. wobei das auch differenziert zu betrachten ist. denn in manchen Momenten führt es doch dazu sich eingehender mit sich selbst zu beschäftigen. da können Wunden wieder aufbrechen. dazu fällt mir gerade ein Lied von "Wir sind Helden" ein. "Die Zeit heilt alle Wunder" Sprache ist etwas sehr schönes. wenn man sie beherrscht. wo war ich stehengeblieben? ach ja. der Zweck. eigentlich liegt es ja auf der Hand. es ist auch ein Einfaches mit all dem Wissen, all der Erfahrung die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Zu Beginn meines Schaffens hatte ich davon noch keine Ahnung. woher sollte ich es auch wissen. da wurden einfach nur Gefühle in Worte gebracht ohne viel darüber nachzudenken. jugendlicher Leichtsinn. kindliche Naivität. der Leichtsinn ist, mit Abstrichen, geblieben. die Naivität wurde aber schon früh zu Grabe getragen. zumindest die auf emotionaler Ebene. es lässt sich also auf Basis der vorhandenen Aufzeichnungen gut rekonstruieren wie ich zu bestimmten Zeiten meines Lebens drauf war. ein schrecklicher Gedanke. was wird wohl über mich gedacht werden, sollten dies in falsche Hände geraten...
hier hat es aber nur insofern Bedeutung, als das sich daraus erschließt warum alles, oder vieles von dem was folgen wird, genauso formuliert werden wird. wie es dann eben hier stehen wird. es ist einfach nur die Summe all dessen was bisher war. und das ist jetzt gar nicht mal so wenig. denn wie ich schon etwas früher erwähnte, kommen die Gedanken während des Schreibens. ein Gedanke öffnet den Weg zu Erinnerungen. der Pfad zu dieser führt zu neuen Gedanken. und diese Überlegungen führen, wenn ich nicht aufpasse, auf eine Straße mit so vielen Kreuzungen, Abzweigungen, Sackgassen, daß ich aufpassen muss den Weg nicht komplett zu verlieren. selbst wenn ich schon öfters lange Wanderungen unternommen habe. was für mich gilt, gilt deshalb nicht auch für andere. ich werde mich also bemühen einen Weg zu beschreiten dem auch andere folgen können.
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