ich schreib das jetzt einfach so hin wie es ist. ich habe ein Faible zu Depressionen. hab mir das nicht bewusst ausgesucht. bin ja nur teilmasochistisch veranlagt. nur ist es eben so. ich laufe zwar Gefahr stigmatisiert zu werden. aber ganz ehrlich. wenn man diese Neigung zum Grau hat, dann machen einem diese Zeichen wenig aus. zumindest kann man es sich schön reden.
warum ich das jetzt schreibe. weil es ein Teil meiner Persönlichkeit ist. war. sein. und bleiben wird. es definiert einen Teil von mir. und vielleicht macht es einiges verständlicher. wobei es so ist, dass es für jemanden außenstehend schwer zu begreifen ist. dieses Gefühl der Ohnmacht, daß ab und an über einen hereinbricht. und man machtlos dagegen ist. bis man die Werkzeuge findet, mit denen man ein paar Dinge wieder gerader biegen kann.
auf Grund meiner jetzt doch schon langjähriger Erfahrung, und trotz meiner manchmal linken Hände, habe ich einiges worauf ich zurückgreifen kann. das hier ist aber ziemlich neu. zumindest in dieser Form. aber die depressiven haben ja schon öfters bewiesen, daß ihnen das Schreiben besonders liegt. oder die Künste an und für sich. könnte da Beispiele aufzählen...
doch für das jetzige Geschreibe gab es einen Auslöser. es gibt eben solche Trigger die bestimmtes bewirken.
es ist der letzte freie Abend meines Urlaubes. also habe ich wieder einmal versucht alleine auszugehen. bin aber wieder grandios daran gescheitert. wie auch letzte Woche bei meiner zweitägigen Wörthersee-Umrundung. wie nach jedem Konzertbesuch. nach jedem Kinobesuch. und zumeist auch wenn ich beim wandern an einer Hütte vorbeigehe. ich gehe eben daran vorbei.
es ist dieses tiefe, starke Gefühl von Einsamkeit. und wenn da nicht die Stimmen in meinem Kopf...
es zeigt mir immer wieder schonungslos auf, wie verletzlich ich eigentlich bin. trotz all der dicken Haut. trotz aller Abwehrstrategien. all der Schutzwälle. der Panzerungen. die man im Laufe der Zeit aufgebaut hat.
andererseits bin ich ja wieder ein extrem kommunikativer Mensch. zu. für doch mehr als wenige, wie ich in letzter Zeit mitbekommen habe. nur kann, will, möchte, würde und werde ich nicht gegen meine eigene Natur ankämpfen. denn dabei bliebe ich selbst auf der Strecke. und es hat mir, vor ziemlich genau sechs Jahren, irrsinnig viele Kraftanstrengungen aufwenden, um mich selbst vom Boden aufzulesen. ich will also gar nicht erst herausfinden ob ich noch ein zweites Mal dazu in der Lage wäre.
man arrangiert sich mit den Begebenheiten. alles andere wäre auch sinnlos. man lernt damit umzugehen. so gut es eben geht. manchmal geht es aber eben nicht. aber es hilft auf jeden Fall es auszusprechen. und lässt die Dinge vielleicht in einem anderen Licht erscheinen.
ich wollte ja ursprünglich an einem Ort mit vielen Lichtern. war auch schon dort. habe mich aber doch entschlossen den Blinker nicht zu setzen und wieder nach Hause zu fahren. alleine schon der Vorsatz dort hinzufahren, um vielleicht jemanden für... das bin ich eben nicht. liefert aber mit eine Erklärung warum bei mir, zum wiederholten Male, Kondome ihr Mindestverbrauchsdatum überschreiten.
selbst wenn ich dieses Etablissement der grausamen Musik betreten hätte. ich hätte keine Frau angesprochen. die Musik hätte mich sprachlos gemacht.
ich kann. bin mir ziemlich sicher. mich mit fast jedem über ziemlich vieles unterhalten. aber ein Gespräch in Gang zu bekommen. ich bin ein Musterbeispiel dafür wie Smalltalk nicht geht.
ich kann auch nur ganz schwer eine Nachricht wie "hi, wie geht´s" oder "hi, was machst du gerade so" beginnen. vielleicht kommt das für viele unerwartet. aber es gibt ja keinen Leitfaden. oder doch.
die Art und Weise wie ich mich ausdrücke, kanalisiert einen Teil des Stromes, der sich da Depression nennt. würden mir die Worte fehlen. dann schrillten die Alarmglocken.
wenn ich aber um halb zwölf. fast am Ende des Tages noch Muse finde um meinen Blog fort zu führen. dann fließt es noch. egal ob jemand dabei zusieht wie es den Bach hinunter läuft. ob es jemand liest.
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