22.04.2025 - von Rabac ums Kap Prklog

Veröffentlicht am 28. April 2025 um 13:07

manchmal habe ich das Gefühl fast länger an meinen Wanderberichten zu schreiben als ich wandernd unterwegs war. Nettogehzeit. all die Pausen die ich mache darf ich nicht mit einbeziehen. würde ich solange schreiben. jede Schilderung meiner Eindrücke und Erlebnisse wäre ein Kapitel eines Buches. also werde ich versuchen mich dieses Mal, so gut es mir nur gelingen möge, etwas kürzer zu fassen. scheitere aber schon bei den einleitenden Worten.

es war Tag Nummer drei am Meer. der etwas früher anfing. Frühstück schon kurz nach sieben. davor ein klein wenig Yoga am Meer. habe mir extra dafür eine Yogamatte organisiert. und wollte das schon immer einmal machen. seit dem ich Yoga mache. also als ich damit begonnen habe vor so etwas einem Monat... demnach war ich schon noch kurzer Zeit mit meinen Übungen fertig. sie sitzen noch nicht so ganz und um ehrlich zu sein fühlte es sich auch etwas eigenartig ein. als ob es jemanden interessierte was ich da unten am Strand treibe. was aber ziemlich gut klappte war einfach nur zu sitzen und zu atmen. wenig zu denken. und wenn doch dann frei von Sorge. Sorgen brauchte ich mir auch keine ums erste Mahl des Tages machen. denn um zwischen sieben und acht Uhr morgens hat man freiste Platzwahl, den Speisesaal und das Buffet für sich alleine. ich war auch deshalb zeitiger dran, weil ich wieder in Richtung Labin aufbrach und dann noch weiter, runter nach Rabac. außerdem hatte ich am Nachmittag einen Termin für eine fünfzigminütige Massage. da wollte ich genug Zeit für meine Wanderung haben.

Rabac liegt ja sehr schön. wenn da in der Bucht nicht diese drei riesigen Hotels wären, die mehr Zimmer haben als es im Rest von Rabac insgesamt gibt. nur kommt man an denen nicht vorbei, eigentlich schon doch im anderen Sinne des Wortes, denn dort ist der Ausgangspunkt der Wanderung. der Parkplatz von dem man nach dem Durchqueren des Campingplatzes zum Wanderweg gelangt. der mich anfangs bergauf führte und auch meinen Puls. da half auch der schattige Wald nicht. ich will gar nicht denken wie es sein muss, wenn man hier in den Sommermonaten beschließt wandern zu gehen. der Gedanke kam mir kurz. wurde jedoch bald von etwas Gedankenlosigkeit abgelöst und verwandelte sich dann in einen Ausdruck von einfach nur Wow. ich kann diesen Wald durch den mich mein Weg führte wirklich nicht beschreiben. habe mir darüber eben auch keine Gedanken gemacht. das Einzige was mir in den Kopf kam war, daß ich gerne zu zweit dort gewesen wäre. auch wenn es dort leider keine Bänke gab um sich mal kurz oder länger hinzusetzen, um die ganzen Eindrücke in sich aufzunehmen oder um. naja.

alles ist grün. der Boden meist übersäht mit Zyklamen. bizarr anmutende Bäume säumen den Weg. doch alles hat auch ein Ende und so erreicht nach glücklicherweise erst einiger Zeit die Straße, die runter nach Duga Luka führt. ursprünglich hatte ich am Vortag geplant mit dem Rennrad. was bin ich froh schon zuvor von allen guten Kräften verlassen worden zu sein. es ist wie bei uns in den Weinbergen der Südsteiermark. flache Anstiege sind selten. ich bin nicht ganz runter in den Ort sondern vorher rechts eine Schotterpiste runter, weil ich so lange wie möglich der Küste entlang wandern wollte. zwar fand ich keine Badeplätze. doch eine schwarze Schlange oder war es nur eine Blindschleiche. war einfach zu schnell das Ding und war alsbald aus meinem Blickfeld entflohen. jetzt wusste ich aber daß ich auch dem Weg vor mir noch mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. diesem Weg der sich als Pfad durch Wald hinunter bis ans Kap Prklog schlängelte. ach wie passend. von dort weg ging es unbeschattet zurück in Richtung Rabac. Badeplätze waren auch hier keine auszumachen. zu schroff. zu scharfkantig das Gestein geformt von Wind, Wasser und Wetter. doch hat man einiges Weg zurückzulegen und so kommt man dann doch an ein paar Buchten vorbei. lustigerweise sprachen alle Menschen die ich dort und sonst noch wandernd traf meine Sprache. was habe ich eigentlich noch angetroffen. wilden Rosmarin in Unmengen. noch eine Schlange. dieses Mal definitiv. lag da blöd mitten über den Weg rum.  Frauen sollten diese Wanderung nicht nur mit Frauen zusammen unternehmen. das könnte bei möglichen Sichtungen sich am Boden windender Tiere zu Massenpaniken führen.

Rabac rückt immer schneller näher. was auch dem Umstand geschuldet war, daß ich die Schrittfrequenz etwas erhöhte. hatte ja wieder einige Zeit staunend, riechend, schauend, tratschend, fotografierend zugebracht. ein paar Fotopausen habe ich trotzdem noch eingelegt. beispielsweise beim alten Bauxit-Umschlaghafen, der unter den Einheimischen als Teleferika bekannt ist und als eine Art Sehenswürdigkeit von Rabac gilt. ich habe nur die Hinterseite gesehen. die dem Meer abgewandte. da war dann nicht ganz so viel zu sehen und mir war auch nicht danach. einer andere Unsehenswürdigkeit von Rabac konnte ich dafür nicht entkommen. diesem riesigen Hotelkomplex der direkt an den Campingplatz angrenzte. nicht einmal geschenkt würde ich dort einen Urlaub verbringen wollen. kein Vergleich zum Miramar in Opatija wo ich meine Tage verbrachte.

nach neunzehntausendsiebenhundertachtundachtzig Schritten, fünfzehneinhalb Kilometern und vierhundertdreißig Höhenmetern war ich dann wieder an meinem Ausgangspunkt angelangt. für einen Abstecher in den Ort Rabac fehlte es mir leider an Zeit. möglicherweise hole ich das aber irgendwann einmal nach, denn es gibt ja noch andere Wanderungen die dort ihren Ausgang nehmen.

 

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