ich habe es nicht immer leicht mit mir selbst. zugegeben. meistens mache ich es mir selbst schwerer als nötig. wie bis zu dem Zeitpunkt wo ich anfing dies hier zu schreiben. total bewusst der Tatsache viel oder zumindest einiges an Zeit dafür aufwenden zu müssen. bewusst der Tatsache noch ein paar andere Dinge erledigen zu sollen. Sit-Ups gehen aber nebenbei. und zu kochen ist jetzt auch nicht gerade eine große Herausforderung für mich. ich kann es ja. manchmal weiß ich sogar was ich zubereiten könnte. doch irgendwie kann ich mich manchmal nicht so richtig dafür begeistern. dabei ist es ja immer nur dieser kleine erste Schritt. nur habe ich eine Eigenschaft im Laufe der Jahre immer weiter verbessert und bin mittlerweile dementsprechend ziemlich gut darin. Ausreden zu finden. mir diese sprichwörtlichen Steine selbst in den Weg zu legen. zwar zitiere ich mittlerweile des öfteren Goethe "auch aus Steinen, die man dir in den Weg legt, lassen sich schöne Dinge bauen": oder so ähnlich.
da meiner Kreativität es ja nur daran mangelt, diese Steine einfach nur mal ab und an zu verwenden, bleiben viele Dinge auf der Strecke. da ich aber kein Verfechter des ewig währenden, unaufhaltsamen Wachstums bin. es in meinem Leben nicht nur ein vorwärts gibt. und der Blick zurück neue Perspektiven öffne. kehre ich doch auch immer wieder zurück. betrachte meine Steine. drehe sie um. schiebe sie zur Seite. oder lege noch einen drauf. manche lassen sich auch gar nicht mehr bewegen. zu schwer. zu mächtig. einzementiert. doppelt versichert. um ja nicht daran rütteln zu können.
ich könnte diesen Weg der Steine noch weiter verfolgen. aber zu neugierig würde ich sein. jede Abzweigung wahrscheinlich erkunden. zwar wieder auf den Punkt kommen. aber eigentlich sollte ich versuchen mich auf eine Sache zu konzentrieren. der Faden geht ja nicht verloren. nur ihn zu finden...
eigentlich wollte ich davon schreiben, oder auch nicht, weiß es nie so genau. die Abzweigungen... was mich manchmal davon abhält Dinge zu tun. es kann vorkommen, daß ich total von Enthusiasmus übermannt, überrannt, überfallen werde. die Ernüchterung der Erkenntnis, daß manchmal nicht Alles ganz so einfach ist, wie man es sich vorstellt, gleich auf Fuß folgt. es kann auch leicht passieren, daß ich einfach zu viele Dinge auf einmal machen will. gut. nicht auf einmal. Multitasking ist ja größtenteils eine Illusion. ein meistens scheiterndes Unterfangen, weil man sich ja nur auf eine Sache wirklich konzentrieren kann. man kann ja niemals mehr als einhundert Prozent geben. aber wenn ich, so wie heute, drei Dinge wüsste zu denen ich etwas schreiben kann. ich weiß, daß die Geräusche in meinem Bauch mir sagen wollen, ich solle doch etwas kochen. das Rennrad, zum greifen nahe, auf der Walze im Wohnzimmer steht. dann schiebe ich das eine vor das andere. und nur wenig wird erledigt, weil eben das Herumgeschiebe einiges an Zeit und Energie verbraucht. so endet es manchmal im Nichtstun.
ich habe mich aber schon etwas gebessert. dabei bin ich nur mäßig bemüht. auch bin ich mir voll bewusst, nicht auch nur ansatzweise das zu geben, wozu ich in der Lage bin. manchmal nehme ich die fehlende, mich nicht küssende Muse zur Ausrede. als ob ich beim schreiben darauf angewiesen wäre. die Worte kommen ja von selbst. manchmal braucht es zwar etwas Zeit. mit manch Formulierung bin ich nicht zufrieden. noch bevor ich sie tippe. doch im Grunde genommen läuft das schreiben bei mir konzeptlos. es folgt keinem Muster. es gibt keinen Plan. keine Regeln. kein wirkliches Ziel. keine zu erreichende Punktzahl. nur meistens gibt es ein zu frühes abbrechen. es verbraucht doch einiges an Ressourcen. die Augen werden irgendwann müde. und auch habe ich noch keine wirklich ergonomische Position gefunden, um es an der Tastatur bequemer zu haben.
zwischendurch war ich jetzt sogar motiviert genug um mir etwas schnelles, einfaches und gesundes zu kochen. ich bin nicht der schnellste wenn es ums schneiden von Gemüse oder egal was auch immer geht. es braucht also ein wenig Zeit Paprika, Fenchel und Stangensellerie mundgerecht zusammenzustutzen. dafür habe ich ein ziemlich gutes Zeitgefühl entwickelt, sodass die Nudeln ziemlich gleichzeitig fertig geworden sind. mit der Zubereitung des Gemüses in der Pfanne. auch hier folge ich, meistens, keinem Rezept. das mache ich nur beim Backen. aber da hat man auch keinen Zeitdruck. da ist es egal ob der Teig etwas länger geht. oder man für das formen von Gebäck zehn statt fünf Minuten braucht. die Aufräumarbeiten danach brauchen aber wirklich einen Motivationsschub. wenn ich das nicht gleich im Anschluss erledige, kann es mitunter schon etwas länger dauern bis wieder Ordnung in der Küche eingekehrt ist. es bringt doch gewisse Vorzüge wenn man alleine lebt. da kann man den Haushalt etwas schleifen lassen. mein Kater hat sich noch nie beschwert.
sogar ein Intervall mit Sit-Ups und den Kurzhanteln habe ich eingeschoben. die dauern mittlerweile länger weil ich die Intensität um fünfundzwanzig Prozent erhöht habe. statt zwanzig Wiederholungen mache ich jetzt fünfundzwanzig. die Frage ist nur wie lange die Motivation dafür anhalten wird. möglicherweise braucht es die am Ende gar nicht. denn das ist etwas was man wirklich einfach so machen kann. kein Aufwand. außer morgens. nein. da wäre es zwar auch keiner. doch unter der Woche vor der Arbeit. wo ich doch immer so zeitnah aufstehe. dabei wäre ja nichts. vielleicht starte ich morgen einen Versuch.
bei Versuchen bleibt es allerdings bei einigen anderen Dingen. bei denen mir die Motivation schon einige Male abhanden gekommen ist. gut Ding braucht Weile... es steht nur nirgends welche Definition der Zeitraum der Weile hat. das ist das Selbe wie man irgendwann jemanden finden wird. in meinem Fall würde es dann die Richtige sein. kann das schon nicht mehr hören. rede mir selbst immer wieder ein Es sein zu lassen. doch wo es mir bei manch Ding manchmal an Motivation fehlt, so fehlt es mir hier an letzter Konsequenz. und ich lasse das Nicht-Sein wieder nicht.
dann kommt es zu Sturmperioden motivierten Handelns. was sich darin äußert einige Nachrichten zu schreiben. Versuchen Gruppen ins Leben zu rufen. die Organisation von sportlichen Freizeitaktivitäten. und so weiter. doch in vielen Fällen endet es damit, daß ich es begonnen habe. es wird sich auch einen Grund darin haben, daß es mittlerweile ein Überangebot gibt. die Community ist groß. aber doch eben keine solche. ich denke eher, daß es eine große Ansammlung von teils unmotivierten Individuen ist, die genau wie ich, unterbewusst, schon einen Stapel an Ausreden parat haben, um etwas nicht zu tun. ein klein wenig zynisch darf ich ja sein. es kann auch sein, daß die Work-Life-Balance eben unausbalanciert ist. Freizeitstress. Arbeitsstress. Stressstress. die Gründe dafür werde ich woanders ergründen. ich erwäge zumindest den Versuch einer Analyse zu starten. doch dazu bräuchte es mehr Fakten als meine Gedanken zu diesem Thema. es bräuchte Gespräche. nur leider hat es sich in Gesprächen herausgestellt, daß viele nicht über solche Sachen sprechen wollen. dazu müsste man nämlich die rosarote Brille abnehmen. oder eine Brille aufsetzen. Gespräche übers Wetter sind ja eigentlich auch nur erwünscht wenn die Sonne scheint. bei Regen folgt Themenwechsel. und ich muss aufpassen nicht wieder mein Thema zu sehr zu verfehlen. so wie meine Angebote anscheinend Zielgruppen manchmal verfehlen.
meine Motivation und mein Bestreben hinter all den Dingen ist etwas naiv. es geht darum Menschen kennenzulernen. Neues zu entdecken. den Horizont zu erweitern.
es wurden Konzerte ausgeschrieben. denn wenn man Mit-Organisator in einer Rockkonzerte-Gruppe ist, sollte man doch annehmen, daß sich deren knapp einhundertfünfzig Mitglieder für Rockkonzerte interessieren. doch wenn man dann meistens alleine bei den ausgeschriebenen Veranstaltungen ist, stellt man sich irgendwann die Frage, warum man sich die Mühe macht darauf hinzuweisen. und auf diesen Fakt hinzuweisen darf man ja nicht. das gibt schlechte Presse. unveröffentlicht.
Wanderungen. Radtouren. und weiteres ereilen ähnliche Schicksale. es hat manchmal den Anschein als würde es als selbstverständlich angenommen. doch dahinter steckt doch ein wenig Arbeit. und wenn man anfangs noch sicher ziemlich motiviert ist, schwindet die Motivation mit der Zeit. stattdessen macht sich langsam Resignation auf in Richtung Landebahn. und wenn sie dann aufsetzt, die Maschine stoppt, die Ausstiege geöffnet werden. dann begibt sich die Motivation auf einen unbefristeten Urlaub.
ich kann nicht lange Urlaub machen. also erwische ich mich wieder dabei Sachen auszuschreiben. und die meisten Dinge davon mache ich dann auch. alleine. wenn es möglich ist. es geht nur nicht so spurlos an mir vorüber, wie all die anderen von sich selbst behaupten. ein klein wenig nagt es immer.
also wird es wieder vorkommen, daß ich Pausen einlege. nichts einstelle. niemanden anschreibe. bis mich die Motivation zur Demotivation verlässt. oder ich versuche meine Motivation auszulagern und in andere Hände zu geben.
mal sehen ob ich morgen wieder Lust habe etwas zu schreiben. ob ich mich denn überhaupt dazu motivieren kann....
Kommentar hinzufügen
Kommentare