Ausgangsgebot. ein Selbstversuch.

Veröffentlicht am 2. September 2022 um 00:33

wenn man abends noch zwei Kaffee trinkt. und die Einnahme der tägliche Pille verzögert. dann findet man sich zehn Minuten vor Morgen tippend am Notebook. halb liegend im Bett. die einsetzende Müdigkeit erwartend. aber weil diese in Wellen kommt und gerade das Tal durchschreitet...

ich bin ja ein ziemlich spontaner Mensch. habe in diesen Momenten auch manchmal grandiose Ideen. aber auch welche bei denen eigentlich von vorneherein feststeht, daß eher nichts daraus wird. zum Beispiel. Donnerstag um kurz vor zehn Uhr nachts den Entschluss fassen in die Stadt zu fahren. aber nicht irgendwohin. der Zielort stand schon länger fest. ein Lokal wo ich wenigstens hoffen kann jemanden zu treffen, die auch meine Musik hört. ja. das war der Grundgedanke. eine Frau kennenzulernen. man soll ja nichts unversucht lassen. ich war zwar versucht den Plan wieder über den Haufen zu werfen. nur wenn ich schon am nächsten Tag frei habe. warum sollte ich dann nicht einmal einen Abend auswärts verbringen. es war zwar wirklich ein kleines ringen mit mir selbst. doch das Ziel Music-House machte es mir leichter, als jenes welches ich zuletzt angesteuert habe. und im Gegensatz zu meinem letzten Versuch habe ich mein Auto geparkt. bin ausgestiegen. und auch die Treppe hinunter in dieses Kellerlokal. nur die Ernüchterung folgte sogleich. es war eigentlich niemand da. fünf Personen. das war also nicht unbedingt ein Umstand der mich beflügelt hätte. obwohl es flugs darauf wieder die Stufen nach oben ging.

es mag für manche sicher komisch klingen. doch für mich war das ein riesengroßer Sprung über meinen Schatten. leider mit dem Ergebnis, daß die Sonne beim nächsten Mal noch tiefer stehen wird und der Schatten länger. dann muss ich eben schauen in Form zu kommen. wieder aufstehen. wenn ich stolpere. was ich eigentlich eh fast immer mache. sicher. ich hätte bleiben können. oder schauen ob woanders mehr los gewesen wäre. doch alleine.

ich bin zwar gegangen. aber ich bin nicht nach Hause gefahren. nein. ich fuhr an einen Ort von dem ich wusste, dort nichts verloren zu haben. trotz des Bewusstseins darüber, habe ich es gewagt. ich bin nach Lannach zum Almrausch gefahren. ich bin dem Lokal zwar zu Dank verpflichtet, weil ich vor Jahren auf dem Weg dorthin von der Polizei aufgehalten wurde. und ich seit diesem Tag nichts mehr trinke. das Problem an dieser Stätte ist aber, daß ich die Musik dort nur aushalten könnte wenn ich betrunken wäre. beim letzten Mal habe ich nicht einmal den Blinker gesetzt und bin ohne zu zögern direkt wieder heimwärts. dieses Mal habe ich mein Auto am Parkplatz abgestellt. war sogar an der Bar. habe wirklich überlegt etwas zu trinken. nur hat es nicht lange gedauert und mir wurde klar, daß ich dort nicht hingehöre. ich fühle mich an Orten wo eine bestimmte Art von Musik gespielt wird nicht wohl. und das strahle ich auch aus. und weil ich den Menschen, die sich dort gut fühlen nicht ihre Laune vermiesen will, bin ich auch von dort wieder schnell verschwunden. und endgültig geheilt. auf jeden Fall werde ich alleine diesen Ort nicht mehr besuchen. und selbst in Begleitung wird es mich einiges an Überwindung kosten.

jetzt stellt sich bloß wieder die Frage wo man denn nun jemanden kennenlernen soll. wenn nicht übers Internet. vielmehr wo ich das soll.  erschwerend kommt ja noch hinzu, daß ich keine Frauen anspreche. ich kenne keine Anmachsprüche. und irgendwo einfach so ein Gespräch zu beginnen liegt mir nicht. keinesfalls mit dem Hintergedanken eine Bekanntschaft zu machen. das wird mit der Zeit auch nicht wirklich einfacher. und irgendwann verbarrikadiert man diese Tür endgültig. 

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Erstelle deine eigene Website mit Webador