ein Abstecher auf die dunkle Seite der Pack
um Menschen zu treffen die den Sonnenschein mit sich tragen... zu dick aufgetragen? ich denke nicht. es gibt da zwar diese Sache zwischen Kärntnern und Steirern. doch habe ich keine Ahnung wo dessen Ursprung liegt und was es eigentlich soll. gut. ich sage zwar immer das Klischees bedient werden sollen, weil sie ja genau dafür da sind. aber die Sache mit dem Kärntnerwitzen geht dann doch zu weit. auch wenn ich manchmal doch...
ich bin auf jeden Fall gerne in unserem südlichsten Bundesland. nicht nur weil meine beiden Kindern, seit mittlerweile etwa mehr als drei Jahren in der Nähe von Villach leben. nicht nur wegen der schönen Landschaft. vor allem wegen der Menschen. denn ich bin bis jetzt wirklich noch fast keinem begegnet, der mir nicht sympathisch gewesen wäre. da treffe ich in der Steiermark manchmal ganz andere Leute.
also hieß es für mich gestern, dem 10. September, etwas zeitiger aufstehen um ja rechtzeitig am Treffpunkt dem Parkplatz Johannsenruhe im Bärental zu sein. was soll ich sagen. ich habe es nicht geschafft. eine Baustelle in Klagenfurt. die Ortsunkenntnis Staupunkte zu umfahren. und auf den letzten Kilometer jemanden vor, der dachte einen ziemlich tief gelegten Sportwagen zu fahren. oder das Auto der Schwiegermutter. denn das Tempo war fast dem beim parken ähnlich. ich habe auch Bescheid gegeben mich zu verspäten. nur in manch Gräben in unser schönen Landen ist der Empfang etwas, sagen wir, unoptimal.
es war mir klar, daß niemand so lange auf mich warten würde. obwohl sie es ja eine gewisse Zeit lang taten. trotzdem hatte ich beim Aufbrauch knapp fünfzehn Minuten aufzuholen. das sollte für mich ja kein Problem darstellen war mein Gedanke. wenn ich um dreißig Prozent schneller wäre, war ja alleine, dann würde ich in fünfundvierzig Minuten den Weg machen, denn die Gruppe in einer Stunde macht. ich bin also drauf los. mit gelöster Handbremse. der Puls marschierte gleich mal in den oberen hundertsiebziger Bereich. und verweilte dort. wie auch mein Blick von Zeit zu Zeit bei den mächtigen Bergen verweilte die dort den Grenzverlauf zwischen Österreich und Slowenien markieren. ich musste ja doch auch zwischendurch nach etwas Atem ringen. und lauschen ob ich noch etwas anderes hören würde als mein Schnaufen und Keuchen. ich hörte auch Stimmen. nur zu wenige. ich traf auf ein paar Wandergruppen. nur zu gering war der Wanderten Anzahl. es waren keine sieben. hatten sie vielleicht einen anderen Weg genommen. die Frage habe ich mir nur ganz unten gestellt. aber wer nimmt die Forststraße anstatt des markierten Wanderweges? ich nicht.
also marschierte ich weiter Richtung Klagenfurter Hütte in der Hoffnung dort auf die anderen zu treffen. ich lag ja auch voll im Zeitplan. keine Ahnung wie lang man dorthin brauchen sollte. ich habe es in fünfundvierzig Minuten gemacht. aber niemand war zu sehen.
vielleicht waren sie schon weiter? also ging ich weiter. und alle die ich am Weg zum Kosiakgipfel einholte, waren nicht die, die ich hoffte einzuholen. meine Hoffnung schwand als ich nach neunzig Minuten oben ankam. ich war zwar nicht alleine. und es hat mich nicht im Geringsten gestört drei Mädels anzutreffen. doch waren es die Falschen. zumindest hatte ich jetzt Zeit wieder den Puls in die Komfortzone zu bringen und den Ausblick zu genießen. es lohnt sich wirklich diesen Berg zu besuchen. wenn man nicht so wie ich einen Sprint von Anfang an anzieht, wäre es bestimmt eine ganz entspannte Wanderung, trotz der knapp neunhundert Höhenmeter. und auch wenn die Fernsicht ein klein wenig von Wolken getrübt war reichte sie weit. und einige Wanderziele ließen sich in der Nähe und Ferne ausmachen. die Koschuta. der Hochobir. die Nockberge. der Dobratsch...
ich hatte ja Zeit meinen Blick schweifen zu lassen. und ich hatte Geduld. denn spätestens hier müssten wir uns ja treffen. und wie wir uns trafen...
es sollte sich herausstellen, daß die anderen doch über die Forststraße rauf zur Klagenfurter Hütte waren. bin an ihnen also am Wanderweg vorbeigeschossen. und wenn nicht dort, dann beim Aufstieg. ich bin über die Ostseite rauf und die anderen von Westen. doch jetzt hatten wir uns gefunden. das war richtig schön. und versteht mich nicht falsch. ich gehe sehr gerne alleine in die Berge. doch ist es manchmal genauso schön Begleitung zu haben. diese ständigen äußeren Monologe. irgendwann hat man sich nichts mehr zu sagen...
heute war ich aber den ganzen Weg nach oben still. doch jetzt konnten die aufgesparten Worte endlich raus...
was auch ganz selten vorkommt, wenn ich alleine unterwegs bin. ich gehe an den Hütten zumeist vorbei. aber nicht an diesem Tag. es fand auch wieder die obligatorische Kaspressknödelsuppe ihren Weg zu mir. die hat vor Jahren samt einem großen Bier immer zu einer Wanderung dazugehört. doch die Zeiten ändern sich. und die Zeit auf der Hütte verging auch. ziemlich schnell. aber das ist bei Sachen die gefallen immer der Fall. wie beim Schreiben. ich bin jetzt nicht der Allerschnellste. aber sie verfliegt. doch mittlerweile kann ich zu diesen Punkten zurückkehren. nicht nur weil ich darüber schreibe. nein. sie werden seit einiger Zeit auch mit etwas mehr System abgespeichert. der Kopf lernt ja mit, wenn man ihn regelmäßig mit interessantem Inhalt füttert.
Orte. Begegnungen. Lieder. Eindrücke.
ich habe keine Ahnung wie lange wir auf der Hütte waren. und wie lange wir nach unten gebraucht haben. über die Forststraße. nicht den Wanderweg. bergauf wähle ich lieber zweiteren. doch talwärts stört es mich nicht etwas länger, dafür gelenksschonender unterwegs zu sein. niemand wird jünger.
und es war ziemlich schade, daß der Wandertag dann doch zu Ende war. denn wie gesagt in angenehmer Umgebung, mit sympathischen Menschen vergeht die Zeit viel zu schnell. ich bin aber, trotz dieses leider doch ein klein wenig bedauerlichen Umstandes, guter Dinge die Zeit wieder einmal rasen zu lassen.
weil ich eben das Land und die Leute mag.
https://www.bergfex.at/sommer/kaernten/touren/wanderung/36974,kosiak/
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